Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_04_40
DOI: 10.1055/s-0028-1089225

Charakterisierung von Endometriose-assoziierten lymphozytären Infiltraten

PG Bauer 1, W Riedlinger 2, J Bartley 3, AM Kaufmann 4, S Mechsner 4
  • 1Charité - Universitätsmedizin Berlin, CBF, Klinisches Forschungszentrum Frauengesundheit, Berlin
  • 2Charité Campus Benjamin Franklin, Pathologie, Berlin, Deutschland
  • 3Abteilung für Gynäkologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 4Charité, Klinik für Gynäkologie im Campus Benjamin Franklin und Campus Mitte, Berlin

Einleitung: Die Ursachen für die Entstehung der Endometriose sind noch nicht vollständig geklärt. Neueren Theorien zufolge spielt eine immunologische Komponente eine wichtige Rolle. Auffällig häufig findet man in unmittelbarer Umgebung von peritonealen Endometrioseläsionen (pEML) Endometriose-assoziierten Lymphozytäre Infiltrate (EMaLI), die bisher noch nicht beschrieben wurden und deren Rolle in der Pathogenese der Endometriose völlig ungeklärt ist. Materialen und Methoden: Immunhistochemische Analyse der lymphozytären Infiltrate in peritonealer EM (n=18), Adenomyosis uteri (n=10), rektovaginaler EM (n=10) und Endometriomen (n=10) mittels Antikörper gegen CD3, CD4, CD8, CD19, CD25, CD28, CD56, CD68. Als Kontrolle wurden Peritoneum, Endometrium und Adnexen von nicht an Endometriose erkrankten Patientinnen verwendet. Die lymphozytären Infiltrate wurden hinsichtlich ihrer Zellart, Anzahl und Lokalisation im Bezug zur EML hin untersucht. Ergebnisse: Erste Analysen zeigten, dass bei allen Formen der Endometriose EMaLI nachgewiesen werden konnten, die in der Umgebung der EML lokalisiert liegen. Dabei handelt es sich um CD3 positive T-Lymphozyten. Vereinzelt finden sich auch CD 20 positive B-Lymphozyten und Makrophagen (CD68 positiv). Weitere Lymphozyten befanden sich auch direkt an Epithelzellen und im Stroma der EML. Zusammenfassung: Die Charakterisierung von B- und T-Lymphozyten in EMaLI zeigt eine immunologische Umgebungsreaktion auf die EML. Weitere Analysen erlauben pathogenetische Zusammenhänge zu klären und bieten neue Ansätze in der Therapie der Endometriose.