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DOI: 10.1055/s-0028-1089216
PVDF als biokompatibler Implantatwerkstoff im Beckenboden
Einleitung: Angesichts des zunehmenden Einsatzes alloplastischer Materialien ist eine Optimierung dieser Materialien zur Beckenbodendefektkorrektur erforderlich.
Material und Methoden: Implantat-Anforderungen wurden erarbeitet und in optimierte Strukturen umgesetzt. Die Validierung erfolgte mit neuen Analyseverfahren und im klinischen Einsatz.
Ergebnisse: Basierend auf den geforderten Materialeigenschaften (wenig Entzündung und Fibrose, geringer Zell-Turnover, wenig Schrumpfung, nicht-resorbierbares Polymer, keine Bio-Materialien) und den geforderten Struktureigenschaften (keine scharfe Kanten, große Poren, geringe Elastizität, hohe Formstabilität) wurden 4 Implantate aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) entwickelt und hergestellt.
Im Vergleich zu konventionellem Polypropylen resultiert eine deutlich geringere inflammatorische und fibrotische Fremdkörperreaktion und eine signifikant geringere Schrumpfung.
Der Vergleich der effektiven Porosität und der Querschnittsverformung als Maß für die Formstabilität verschiedener Polypropylenschlingen und der neuen PVDF-Schlinge bestätigt die Überlegenheit der neuen PVDF-Strukturen. Insgesamt wurden 267 der neuen PVDF-Strukturen operiert (157 anteriore Bänder, 11 mediane Bänder, 32 posteriore Bänder, 67 Prolaps-Meshes). Von 5 Arrosionen anteriorer Bänder wurden 3 konservativ behandelt, es gelang eine gute Rekonstruktion mit sehr guten funktionellen Ergebnissen. 2 Bänder wurden suburethral teilreseziert, ohne dass das funktionelle Ergebnis kompromittiert wurde.
Schlussfolgerungen: Mit einer Komplikationsrate von 1,87% und sehr guten Behandlungserfolgen sind die strukturoptimierten PVDF-Implantate als vielversprechende Neuerung zu werten.
Beckenbodenrekonstruktion - Netz - PVDF