Fragestellung: Welchen Stellenwert kann die Vaginaefixatio sacrospinalis nach Amreich-Richter neben der vaginalen Sakropexie der Scheide und den spannungsfreien Netzen einnehmen? Läßt sich die Amreich-Richter-Operation weiterentwickeln?
Methodik: 36 Frauen mit einem Deszensus III° erhielten eine Vaginaefixatio sacrospinalis in weiter entwickelter beidseitiger Technik. 10 Frauen erhielten in gleicher Methode eine Hysteropexie mit hinterer bzw. vorderer Kolporrhaphie. Die Patienten wurden nach 6 Monaten und dann nach 1 Jahr nachuntersucht. Die Kriterien waren die anatomische Wiederherstellung der Vagina, die Funktion der Blase und die des Mastdarmes.
Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum gab es kein Rezidiv eines Deszensus. Drei Patientinnen hatten eine Störung der Blasen- und Mastdarmfunktion. Die Blasenfunktion normalisierte sich bei 2 Patientinnen während eines halben Jahres wieder. Die Mastdarmfunktion von 2 dieser Patientinnen war länger als ein halbes Jahr gestört, jedoch jeweils in Besserung begriffen. In fast allen Fällen lag eine über 4 Wochen anhaltende, therapiebedürftige sakrale Schmerzsymptomatik vor.
Schlussfolgerung: Die weiter entwickelte beidseitigeVaginaefixatio sacrospinalis scheint eine zuverlässige und anatomisch zufriedenstellende Operationsmethode beim Deszensus III° oder bei der Hysteropexie zu sein. Die Gefahr eine Läsion der parasympathischen Nerven aus den Sakralwurzeln und damit einer Blasen- und Mastdarmstörung besteht. Unter Beachtung dieses Risikos kann diese Methode technisch schwierig sein.
Sakropexie des Scheidenstumpfes - Vaginaefixatio sacrospinalis