Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_04_19
DOI: 10.1055/s-0028-1089205

Abszedierende Mastitis non puerperalis–Behandlungserfolg unter Vakuumtherapie. Eine Therapieoption für Gewebedefekte der Mamma?

K Röder 1, B Bücker 1, D Fischer 1, K Diedrich 1, M Thill 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck

Im Rahmen einer abszedierenden Mastitis non puerperalis zeigte sich bei einer 41-jährigen Patientin nach Abszessspaltung eine ausgeprägte phlegmonöse Mastitis mit einem nekrotischen Gewebedefekt der Brust im Bereich der Inzision. Eine Malignität des Befundes wurde bioptisch ausgeschlossen. Unter antibiotischer und dopaminerger Therapie sistierte die Inflammation der Brust. Es verblieb ein ausgedehnter nekrotischer Gewebedefekt, der unter konservativer Wundversorgung keine Heilungstendenz zeigte. Unter Anlage eines Vakuumverbandes nach Wunddebridment und Nekroseabtragung konnte eine zunehmende Granulation der Wunde erreicht werden. Ein Wundverschluss war nach siebentägiger Vakuumverband-Therapie mit zweimaligem Wechsel und Wundanfrischung möglich.

Die Vakuumversiegelung von chirurgisch gereinigten Wunden induziert durch den Unterdruck eine Gefäß- und Gewebeneubildung der Wunde. Durch diese Verbandstechnik wird das Wundsekret konstant abgeleitet und eine Superinfektion vermieden. Bei ausgedehnten Weichteildefekten ist der Vakuumverband eine vielfach erfolgreich eingesetzte Methode zum sekundären Wundverschluss. Der Einsatz dieser Technik liefert auch bei Weichteildefekten der Brust vielversprechende Ergebnisse und könnte sich zukünftig als eine effiziente Alternative zur konservativen Versorgung der Brust erweisen.