Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_04_11
DOI: 10.1055/s-0028-1089197

BNP (Brain Natriuretic Peptide) peripartum – Untersuchung von Einflüssen auf den BNP-Wert peripartum

U Bauroth 1, A Riehn 1, S Albrecht 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden

Hintergrund: Die Fortschritte bei der Behandlung kongenitaler Herzerkrankungen einerseits und das immer höhere Alter der Schwangeren führen zu einem Ansteigen der Zahl herzkranker schwangerer Frauen. BNP erlaubt die Diagnose verschiedener Herzkrankheiten (Herzinsuffizienz, linksventrikuläre Hypertrophie, ventrikuläre Dysfunktion, Kardiomyopathie) und korreliert mit Schwere, Verlauf und Prognose. Es wird vermutet, dass BNP auch bei peripartaler Kardiomyopathie (PPCM) und Präeklampsie erhöht ist. Die vorliegende Studie prüft die peripartalen BNP-Werte in regelrechten und gestörten Schwangerschaften (SSW, Geburtsdauer, Präeklampsie, HELLP, Gemini, kardiale Erkrankung, Sectio caesarea).

Methoden: Es wurden BNP-Werte von 434 Schwangeren (35.–41. SSW) peripartum. Von den 434 Schwangeren hatten 155 eine nichtkardiale Erkrankung, 200 Patientinnen wurden medikamentös behandelt.

Ergebnisse: Der BNP-Mittelwert gesunder Schwangerer betrug 10,06 pmol/l. Die BNP Konzentration gesunder Schwangerer war in folgenden Fällen erhöht: Präeklampsie (25,40 pmol/l, sign.), HELLP-Syndrom (50,17 pmol/l, sign.), Asthma (21,31 pmol/l, n. sign.), Gemini (23,67 pmol/l, n. sign.). Signifikante Unterschiede der BNP-Konzentration in Abhängigkeit von Schwangerschaftsdauer, Geburtsdauer, vaginaler Geburt oder primärer bzw. sekundärer Sectio caes. wurden nicht festgestellt.

Schlussfolgerung: Präeklampsie und HELLP gehen mit einer signifikanten Erhöhung des BNP einher. BNP wird auch in der Schwangerschaft durch das Ausmaß der Herzinsuffizienz bzw. linksventrikulären Überlastung beeinflusst.