Sicht der Frauen auf die Betreuung während der Geburt in zwei unterschiedlichen Versorgungskonzepten – Ergebnisse der Interventionsstudie Versorgungskonzept Hebammenkreißsaal

Fragestellung

Die Interventionsstudie intendiert einen Vergleich zwischen dem – in Deutschland – neuen Modell Hebammenkreißsaal und dem üblichen ärztlich geleiteten Kreißsaalmodell. Im Hebammenkreißsaal wird versucht durch Betreuungskriterien wie Kontinuität, partnerschaftliche Betreuung, aktiven Einbezug der Frau in den Geburtsprozess und Entscheidungen sowie die Förderung der physiologischen Geburt eine nutzerinnenorientierte geburtshilfliche Betreuung umzusetzen. Das Geburtserleben von Frauen und ihre Erfülltheit bzw. Zufriedenheit werden unter anderem von diesen Faktoren beeinflusst.

Methodik

Die Studie basiert auf einem prospektiv kontrollierten Studiendesign. Low-Risk-Frauen wurden entweder in der Interventionsgruppe (Hebammenkreißsaal) oder der Kontrollgruppe (üblicher ärztlich geleiteter Kreißsaal) während der Geburt betreut. T1=Dokumentation während der Geburt durch die betreuende Hebamme (n=238). T2=Postalische Befragung der Studienteilnehmerinnen mittels Fragebogen acht bis zwölf Wochen nach der Geburt (n=198). Die Rücklaufquote beträgt 83,2%. Von Interesse war die Sicht der Studienteilnehmerinnen zu Kontinuität, Wahlmöglichkeiten und persönlicher Kontrolle während der Geburt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen in den Bereichen der persönlichen Kontrolle und dem Informationsgefühl während der Geburt. Bezüglich der Kontinuität der Betreuung bestehen keine signifikanten Unterschiede. Das Versorgungskonzept Hebammenkreißsaal bietet die Möglichkeit eine nutzerinnenorientierte Betreuung für gesunde Schwangere und Gebärende im klinischen Setting umzusetzen bei gutem mütterlichen und kindlichen Outcome.

Geburtserleben - Hebammenkreißsaal - Kontinität - Nutzerinnenorientierung - Wahlmöglichkeiten - interventionsarme Geburtshilfe - persönliche Kontrolle - physiologische Geburt