Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Endo_03_12
DOI: 10.1055/s-0028-1089182

Ovarielle Stimulation und Geburtsgewicht von Einlingskindern nach IVF sind nicht assoziiert

G Griesinger 1, E Kolibianakis 2, K Diedrich 1, M Ludwig 3
  • 1UKS-H, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck
  • 2Unit for Human Reproduction, 1st Department of Obstetrics and Gynaecology, Aristotle University of Thessaloniki, Thessaloniki
  • 33ENDOKRINOLOGIKUM Hamburg, Zentrum für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Hamburg

Einleitung: IVF Einlingskinder zeigen ein geringeres Geburtsgewicht im Vergleich zu spontan konzipierten Kindern. Als Ursache diskutiert werden: 1) Subfertilität; 2) ovarielle Stimulation mit Ihren Auswirkungen auf Follikelselektion, Endokrinologie der Lutealphase und Frühschwangerschaft; 3) Methoden der IVF (ICSI, Embryokultur). Die gegenständliche Studie basiert auf der Hypothese, dass die ovarielle Stimulation eine quantitative Beziehung zum Geburtsgewicht nach IVF hat.

Materialien &Methoden: Explorative Analyse von Registerdaten (recdate). Fälle: Lebendgeburt eines Einlings nach IVF und Stimulation (Gonadotropinen), mütterliches Alter 25–35a, kein Kryozyklus. Registerdaten abgefragt: Geburtsgewicht (g), Gestationsalter (W), fetales Geschlecht (m/w), mütterliches Alter (a), KG (kg) und –größe (cm), BMI (kg/qm), Dauer Kinderwunsch (a), transferierte Embryonen (n), Stimulationsdauer (d), FSH-Verbrauch (Ampullen), gewonnene Eizellen (n). Standardisierung des Geburtsgewicht mittels deutscher Referenzpopulation (z-score), Ajustierung nach Gestationsalter und fetalem Geschlecht. Datenauswertung deskriptiv und durch multivariate Regressionsanalyse.

Ergebnis: n=32.416 Einlingskinder nach IVF, mittlerer z-score von –0.25 (±1.0) und –0.23 (±1.0) für männliche, bzw. weibliche Feten. Regressionsanalyse: mütterliches Körpergewicht, Körpergröße, Dauer des Kinderwunsches, und Zahl an transferierten Embryonen statistisch signifikante Prädiktoren des Geburtsgewichts. Kein Einfluss von: Parameter der ovariellen Stimulation (Dauer, Ampullenzahl und Eizellzahl), BMI, mütterliches Alter.

Schlussfolgerung: Ovarielle Stimulation zur IVF und Geburtsgewicht haben keine quantitative Beziehung.

Epigenetik - Geburtsgewicht - IVF - Wachstumsretardierung - ovarielle Stimulation