Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Endo_03_10
DOI: 10.1055/s-0028-1089180

HIV Infektion hat einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaftsrate bei IVF mit Eizellenspende

ME Nitzschke 1, K Schwenn 1, M Lopez 1, D Mataro 1, O Coll 1
  • 1Clìnica EUGIN, Gynäkologie und Reproduktionsmedizin, Barcelona, Spanien

Einleitung: HIV positive Frauen, die mit Hilfe eines klassischen IVF Zyklus behandelt werden, weisen eine geringere Schwangerschaftsrate auf als nicht infizierte Patientinnen¹. Dafür werden vor allem eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz und Mitochondrien-Depletion in den Eizellen verantwortlich gemacht. In der Literatur findet sich jedoch bisher keine Information über den spezifischen Einfluss einer HIV Infektion auf die Implantation des Embryos.

Methoden: Fall-Kontroll-Studie, 88 IVF Zyklen mit Eizellenspende bei HIV infizierten Frauen wurden verglichen mit 264 IVF Zyklen mit Eizellenspende bei HIV negativen Frauen. Die Patientinnen aus beiden Gruppen waren jeweils etwa gleich alt (±6 Monate) und es wurde darauf geachtet, dass die betreffenden Kontroll-Zyklen zur gleichen Zeit wie die Studien-Zyklen durchgeführt wurden. Bei der Eizellenspende wurde streng nach dem spanischen Gesetz für Reproduktionsmedizin vorgegangen. Mit Hilfe einer univarianten Analyse wurden die epidemiologischen Daten ausgewertet und die klinischen Schwangerschaftsraten verglichen.

Resultate: Das durchschnittliche Alter der Frauen betrug 40 Jahre. Die klinische Schwangerschaftsrate bei den HIV infizierten Frauen war signifikant geringer als bei der gesunden Kontrollgruppe (27.3%, 24/88 zu 41,3%, 109/264, OR=0,53, 95% KI=0,30–0,93).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass obwohl die für die IVF Zyklen verwendeten Eizellen ursprünglich keiner HIV Infektion oder antiretroviralen Therapie ausgesetzt waren, HIV positive Frauen trotzdem eine geringere Implantationsrate aufweisen als nicht infizierte Frauen. Die hierfür verantwortlichen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt.