Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_03_41
DOI: 10.1055/s-0028-1089166

Cerebrale Metastasierung eines endometrialen Stromatumors – Fallbericht und Literaturübersicht

A Merinsky 1, M Schmidt 1, K Heidner 1, H Kölbl 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Mainz, Mainz

Einleitung:

Endometriale Stromasarkome sind sehr seltene Tumore des Uterus (2% der Endometriummalignome)

Fallbericht:

Wir berichten über eine 68jährige Patientin, bei der 10/2006 ein endometriales Stromasarkom diagnostiziert wurde. 11/2006 wurde die Hysterektomie mit Adnexe, pelvine Lymphonodektomie und Kolpektomie durchgeführt. Damals ergab sich ein endometriales Stromasarkom, bis in das subserosale Myometrium infitrierend von hohem Malignitätsgrad mit tumorfreien pelvinen Lymphknoten, Hämangiosis und Lymphangiosis vaginalen Metastasen. Eine perkutane pelvine Nachbestrahlung wurde durchgeführt. 8 Monate später stellte die Patientin mit einer Hemiparese links und fokalen tonischen Anfällen vor. Im MRT des Schädels zeigten sich Filiae rechts hochfrontal, links frontal und bds occipital mit lokalen Hirndruckzeichen Eine Radiatio des Schädels mit insgesamt 30 GY und gleichzeitiger Therapie mit Cortison und Levetiracetam wurde begonnen. Darunter bereits nach 9 GY Gesamtdosis leichte Besserung der Hemiparesesymptomatik. Bei der Patientin wurde eine ausgedehnte viszerale Metastasierung festgestellt und bei sich weiter verschlechterndem Allgemeinzustand eine Therapie im Sinne einer best supportive care eingeleitet.

Diskussion:

Dies ist der erste beschriebene Fall einer cerebralen Metastasierung eines endometrialen Stromasarkoms. Bislang fehlen internationale Therapierichtlinien bezüglich der Primärtherapie der endometroiden Stromasarkome im Allgemeinen und der cerebral metastasierten Situation im Speziellen. Aktuell werden als Primärtherapie Chemotherapie und oder Bestrahlung angewandt. Ausreichende Daten fehlen, so dass weiterhin individuelle Entscheidungen notwendig sind.