Die Primärmanifestation eines Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) in der Cervix uteri ist extrem
selten. Bei dem dargestellten Fall liegt eine Beteiligung von Blase u. Rektum vor.
Die Pat. stellt sich wegen vaginale Fluors beim FA vor. Bei unauffälligem Befund u.
PAP II veranlasst der Frauenarzt ein CT, bei dem lediglich der bekannte Uterus myomatosus
bestätigt wird. 6 Mon. später findet sich ein großer, auf die Scheide übergreifender
Tumor, der die Blase imprimiert und das Rektum infiltriert. Im MRT breitet er sich
zapfenartig zwischen Schiedenvorderwand u. Blase ausund eine linksseitiger Nierenstau
ohne Beeinträchtigung der Clearence verursacht. Eine histol. Einordnung des Tumors
war nicht möglich.
Bei drohender Kloakenbildung wurde aus palliativer Indikation die ganze Exenteration
durchgeführt. Es wurde eine Rektosigmoidostomie mit protektivem Kolostoma sowie zur
der Harnableitung wurde ein Ileumkonduit angelegt.
Histol. ergab sich der Befund eines NHL der B-Zellreihe (Stad 1E). Der Tumor umfasste
die Blasenwand, Cervix, Uterus, Vagina u. das perirektale Fettgewebe. Die Lymphknoten
waren nicht betroffen.
Es folgte eine CHT nach R-CHOP–14 mit Rituximab.
In den Leitlinien werden zu primären NHL der Cervix keine Empfehlungen gegeben. In
der Literatur sind nur kleine Fallzahlen zusammengestellt. Die Therapiekonzepte beruhen
auf einer Kombination radikaler OP u. CHT. Anders als beim Magenlymphom, wo die zytostatische
Therapie im Vordergrund steht, wird bei Primärmanifestationen im Darm oder Uterus
die OP bevorzugt. Auch bei R0 Resektion sollte eine CHT zur Behandlung von Mikrometastasen
angeschlossen werden.
In der Literatur finden sich 5JÜL für NHL in der Cervix von 75%.
Blasenersatz - Cervixkarzinom - Exenteration - Non-Hodgkin