Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_03_36
DOI: 10.1055/s-0028-1089161

Monoklonale Antikörper gerichtet gegen das Onkoprotein E7 von HPV45

S Hölters 1, O Frey 2, K Beer-Gronke 1, M Görlach 3, IB Runnebaum 1, M Dürst 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Immunologie, Jena
  • 3Leibnitz Institut für Altersforschung (FLI), Jena

Fragestellung: Prädisponiert für die Entstehung eines Zervixkarzinoms ist die persistierende Infektion mit humanen "high risk" Papillomviren (HR-HPV). Eine deregulierte Expression der viralen Onkoproteine E6 und E7 in teilungsfähigen Zellen verursacht genetische Instabilität, die eine Voraussetzung für Tumorprogression darstellt. Der Nachweis von viralen Onkoproteinen in Zellabstrichen ist aus diagnostischer Sicht erstrebenswert. Methoden: Zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern wurden DBA/1 Mäuse mit den HPV45-E7 Peptiden Q18 und A55 immunisiert. Die Struktur von E7 konnte erstmals durch eine NMR Analyse von A55 entschlüsselt werden. Die authentische Faltung des Peptids könnte Vorteile in der Erzeugung spezifischer Antikörper bieten. Das Projekt wird durch das 6. EU-Rahmenprogramm (Integrated project SmartHEALTH) gefördert. Ergebnisse: Insgesamt wurden neun HPV45-E7 spezifische Hybridome erzeugt. Alle Antikörper erkennen immunzytochemisch HPV45-E7 nach transienter Expression in COS-Zellen. Zwei Antikörper weisen auch eine Kreuzreaktivität mit HPV18-E7 auf. Es konnten geeignete Kombinationen (capture/detection) für die Etablierung eines Sandwich-ELISA gefunden werden. Schlussfolgerung: Obwohl die Onkoproteine der high-risk HPV Typen vor über 20 Jahren identifiziert wurden gibt es noch keine Antikörper, die in der Routinediagnostik eingesetzt werden. Die Grundlage für die Entwicklung eines Sandwich-ELISA ist jetzt gegeben.