Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_03_02
DOI: 10.1055/s-0028-1089127

Individualisierte Operationstechniken zur Optimierung der brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms

A Abdallah 1
  • 1Senologische Abteilung der Universitätsfrauenklinik, Marienhospital Herne, Ruhr Universität Bochum, Herne

Die brusterhaltende Therapie erfordert ein individualisiertes Vorgehen. Der operative Eingriff ist in erster Linie vom klinischen und histo-pathologischen Befund sowie von Brustgröße und Tumorsitz abhängig. Die Indikation zur BET ist nur sinnvoll, wenn die Brust nach dem Eingriff onkologisch sicher ist und ohne größere ästhetische Defekte erhalten werden kann. Zielsetzung: Unterstützung der ln-sano-Resektion mit sofortigem Volumenersatz und Wiederherstellung einer natürlichen Brustgröße und -form, Vermeidung der R1-Resektionen sowie von kosmetischen Defekten. Methodik: Zusammenführung von formverändernden oder formwiederherstellenden Eingriffen bei onkologischen Operationen der Brust. Der Volumenersatz erfolgt durch lokales oder transplantiertes Gewebe: a) lokales Gewebe wird verwendet bei Verfahren der tumorlageradaptierten Mastopexie oder Reduktionsplastik, b) transplantiertes Gewebe bei der BET durch einen Latissimus dorsi-Lappen. Ergebnisse: Demonstration anhand von Bilder.

Schlussfolgerung: Bei richtiger lndikationsstellung ist die brusterhaltende Therapie sicher und eine Alternative zur der Mastektomie. Der Einsatz plastisch-chirurgischer Techniken ermöglicht die Rekonstruktion auch größerer Brustdrüsendefekte. Die Patientinnen mit relativer Kontraindikation für BET, wie eine ungünstige Relation zwischen Brust- und Tumorgröße oder zentralem Tumorsitz, können durch individualisierte Techniken brusterhaltend therapiert werden. Die genaue präoperative Planung der Operationstechnik und Schnittfigur unter Berücksichtigung der Brustform und -größe, sowie des Tumorsitzes und -größe vermeidet Misserfolge bei der BET und führt zu einer hohen lokalen onkologischen Sicherheit.