Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_03_01
DOI: 10.1055/s-0028-1089126

Zerebrale Filiae beim Mammacarzinom unter Berücksichtigung des HER–2- status – -

C Bachmann 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Tübingen

Das Mammacarzinom stellt den häufigsten malignen Tumor der Frau dar. Metastasen stellen die Hauptursache für Morbidität und Mortalität dieser Erkrankung dar. Zerebrale Metastasen zeigen bei dieser Erkrankung eine Inzidenz von 30%.

Durch Erweiterung der systemischen Therapie, auch durch den Einsatz von Herceptin, und der dadurch resultierenden Verlängerung des Überlebens der Patientinnen wird zunehmend das Auftreten von zerebralen Filiae beobachtet.

Neurologische Auffälligkeiten sowie Lokalisation der Filiae mit erschwert möglicher operativer Resektion stellen ebenfalls ein Problem der weiteren Therapie dar. Zusätzlich zeigen aber auch, bedingt durch die sog. Blut- Hirnschranke, aktuelle Therapien nur eingeschränkte Wirksamkeit, so dass weitere Ansätze zur Therapie der zerebralen Filiae erforscht werden müssen. Ein Kriterium zur Beurteilung der Aggressivität des Tumors stellt ein positiver Her–2- status dar. Genaue Ursache und Zusammenhänge einer zerebralen Metastasierung sind bisher nicht bekannt. In einigen Untersuchungen wurde gezeigt, dass ein positiven Her–2 status ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung zerebraler Filiae darstellt. Ergebnisse: Untersucht wurden 3 Patientinnen im Alter von 33–50 Jahren, bei denen ein nodalpositives Mammacarzinom operiert wurde. 2 Patientinnen zeigten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose einen positiven Her–2 status, eine einen negativen. Im Verlauf von jeweils 3 Jahren nach Erstdiagnose manifestierten sich bei allen Patientinnen zerebrale Filiae.

2 Patientinnen erhielten eine operative Tumorresektion, eine allein eine Radiatio des Ganzhirns. Untersucht wurde der Her–2- status der zerebralen Filiae im Vergleich mit dem Ausgangsbefund.