Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_03_43
DOI: 10.1055/s-0028-1089123

Indikation zur weiterführenden Ultraschalluntersuchung im zweiten Trimenon an ein teritäres Zentrum für Pränatalmedizin

S Hottner 1, CR Lattrich 1, I Juhasz-Boess 1, O Ortmann 1, U Germer 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Regensburg, Regensburg

Fragestellung

Die weiterführende Ultraschalluntersuchung (WUSD) erfolgt in Deutschland bei Risikoschwangerschaften mit Vorliegen einer Indikation nach den geltenden Mutterschaftsrichtlinien. Diese Untersuchung analysiert die Indikation zur WUSD im zweiten Trimenon an einem tertiären Zentrum für Pränatalmedizin.

Methodik

Prospektiv erfasst wurden die Indikationen zur Zuweisung zur WUSD in der 20–22. SSW, sowie Risikofaktoren und biometrische Daten der Schwangeren und Feten. Die Indikationen wurden in maternal, fetal, anamnestisch, auffällige Biochemie und Noxen in der Schwangerschaft unterteilt.

Ergebnisse

1773 Einlingsschwangerschaften wurden in die Studie eingeschlossen. Die Indikationen verteilten sich dabei wie folgt:

maternal: 60,0% (1063/1773), fetal: 14% (251/1773), anamnestisch: 39,2% (695/1773), Noxen: 13,2% (234/1773), auffällige Biochemie: 3,7% (65/1773)

Bei 37,6% (667/1773) der Schwangerschaften lag mehr als eine Indikation zur Zuweisung vor. Unter den maternalen Indikationen war die Altersindikation mit 74,7% (794/1322) am häufigsten, gefolgt von maternalen Erkrankungen mit 27,8% (368/1322). Bei fetaler Indikation bestand in 71,6% (180/251) der Fälle der V.a. eine auffällige fetale Anatomie und bei den anamnestischen Indikationen waren Verwandte mit angeborenen Erkrankungen mit 50,1% (348/695) führend.

Schlussfolgerung

Eine weiterführende Ultraschalldiagnostik im 2. Trimenon erfolgte in unserem Kollektiv am häufigsten aus Altersindikation und wegen belasteter Anamnese. Mit steigendem Anteil maternaler Risikofaktoren, die sich aus fortschreitendem Lebensalter und Übergewicht ergeben, müsste der Bedarf an weiterführender Diagnostik steigen.