Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_03_42
DOI: 10.1055/s-0028-1089122

Ist eine Sedierung bei fetaler Magnetresonanztomographie notwendig?

HJ Mentzel 1, M Bulgay-Mörschel 2, U Schneider 3, E Schleußner 4
  • 1IDIR, Klinikum der Friedrich Schiller Universität, Jena
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universtität Jena, Jena
  • 3Universitätsfrauenklinik Jena, Abteilung Geburtshilfe, Jena
  • 4Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Fragestellung: Mittels fetalem MRT können zusätzliche Informationen bei der Pränatalen Diagnostik von fetalen Fehlbildungen gewonnen werden. In Deutschland wird dieses Verfahren noch nicht routinemäßig eingesetzt. Um fetale Bewegungsartefakte auszuschließen, wird in einigen Zentren eine fetale Sedierung durchgeführt. Es wird von den Erfahrungen im Perinatalzentrum Jena berichtet. Methode: Die MRT-Untersuchungen der bislang 25 Schwangeren erfolgten ohne Sedierung an einem 1,5T MR Vision plus, Siemens, Erlangen. Angefertigt wurden T2-gewichtete HASTE-Sequenzen (TR 4.4, TE 64, Flip 64°) in koronarer Orientierung zur Beurteilung des mütterlichen Abdomens sowie T2-gewichtete HASTE-Sequenzen (TR 11.7, TE 94, Flip 150°) in allen drei Raumrichtungen zur Beurteilung des Feten. T1-gewichtete Sequenzen wurden zur Beurteilung möglicher Blutungen oder Verkalkungen eingesetzt. Die MR-Untersuchungen wurden in freier Atmung und ohne Triggerung durchgeführt. Indikation zur fetalen MRT waren fetale zerebrale und spinale Fehlbildungen sowie fetale Tumore (z.B. Lymphangioma colli) und Zwerchfellhernien. Ergebnisse und Schlussfolgerung: Auch ohne fetale Sedierung konnte in jedem Fall eine ausreichende Bildqualität erreicht werden. Auch wenn in einigen Fällen nicht alle Sequenzen durchgeführt werden konnten, erscheint uns eine medikamentöse Vorbehandlung nicht notwendig.