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DOI: 10.1055/s-0028-1089119
Das seltene und ätiologisch ungeklärte maternale Hydropssyndrom („Mirror“-Syndrom“) – eine klinische Falldarstellung
Das maternale Hydropssyndrom(syn.„Mirror-Syndrom“„Ballantyne-Syndrom“) ist eine seltene Komplikation eines Hydrops fetalis, bei dem die Mutter den fetalen Zustand imitiert. Bei Auftreten eines fetalen NIHF muss auch an ein maternales Hydropssyndrom gedacht werden, da vitale Komplikationen, wie z.B. ein Hirnödem oder Lungenödem auftreten können. Wir berichten über eine 26-jährige I Gravida 0 Para mit seit der 20. SSW bekannter Ebstein-Anomalie des Feten. Im Verlauf entwickelte sich ein zunehmender NIHF. Primäre immunologische, infektiöse oder chromosomale Ursachen des Hydrops fetalis konnten ausgeschlossen werden. In der 28. SSW ein zunehmendes abdominales Spannungsgefühl sowie Kurzatmigkeit. Im Verlauf Verschlechterung und Entwicklung einer respiratorischen Insuffizienz. Eine Lungenembolie konnte ausgeschlossen werden. Die Patientin wurde im Verlauf intensivpflichtig und die für eine Präeklampsie untypischen beidseitigen Pleuraergüsse mussten drainiert werden. Aufgrund der vitalen Gefährdung der Patientin und der schlechten Prognose des Feten bei nicht korrigierbarem NIHF wurde die Schwangerschaft durch primäre Sectio beendet. Das stark hydropische weibliche Neugeborene mit 1710g verstirbt unmittelbar postpartal. Nach Beendigung der Schwangerschaft erholte sich die Pat. rasch und konnte nach wenigen Tagen bei Wohlbefinden entlassen werden. Die Histologie ergab eine hydropische Plazenta mit vereinzelten, unreifen Plazentazotten, Zottenstromaödem und Zotteneinblutungen. Ausgehend von dieser Kasuistik werden die Pathogenese und das klinische Erscheinungsbild dieses seltenen und ätiologisch noch nicht endgültig geklärten, potenziell aber lebensbedrohlichen Krankheitsbildes dargestellt
Hydrops fetalis - MHS - Mirror-Syndrom