Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_03_19
DOI: 10.1055/s-0028-1089099

Complementary and alternative Methods in Obstetrics – Results from a Survey in Germany

C Schröter 1, K Münstedt 1
  • 1Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Gießen, Gießen

EinführungLaut einer Umfrage der Innungskrankenkassen sind 84% der Deutschen an einer „sanften“ Therapieform interessiert[1]. Obwohl immer mehr komplementäre alternative Methoden(CAM) gefragt sind, wurde bisher die Nutzungshäufigkeit von CAM in der Geburtshilfe nicht untersucht.Material,Methoden946 Chefärzten wurde ein Fragebogen zugesandt. Auswertung: Fragebögen 380Stk. Frageninhalt: Abteilung,Eigencharakterisierung,verwendete CAM,Entscheidungsträger,Qualitätsmanagement und Nutzungsgrund. Die Studie wurden durch die Ethikkommission des Universitätsklinikums Gießen genehmigt.ErgebnisseRücklauf: 40%. Abteilungen mit Zertifizierung/klin. Behandlungspfade: 52%.35% haben CAM in Behandlungspfaden integriert. Bis auf eine nutzen alle Abteilungen mind. eine CAM. Die am Häufigsten verwendeten: Akupunktur(97%),Homöopathie(93%),Aromatherapie(76%). Homöopathie und Phytotherapie nutzen vorallem nicht-universitäre Abteilungen. Moxibustion und Phytotherapie vorallem in Abteilungen mit geringen Geburtenzahlen. Ostdeutschland nutzt weniger häufig CAM. Entscheidung: Hebammen(9/(10)CAM). Hauptgründe für den Einsatz: Nachfrage der Patientinnen und Überzeugung der Hebammen. Die Überzeugung der Ärzte gegenüber CAM ist nicht groß (nur 6% der universitären Ärzte sind von Akupunktur überzeugt.DiskussionDie Ergebnisse zeigen, dass es ein hohes Maß an Akzeptanz gibt. Hebammen entscheiden vor allem und ihre Überzeugung ist häufigster Grund für den Einsatz. Ärzte, stehen den CAM kritisch gegenüber, lassen aber CAM in ihren Abteilungen zu. Zweiter Grund ist die Nachfrage von Patientinnen. Dritter Grund ist eine „positive eigene Erfahrung“, trotz der skeptischen ärztl. Einstellung. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die BRD.