Management einer Zwillingsschwangerschaft bei mütterlicher Mukoviszidose

Einleitung: Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Mukoviszidose beträgt heute 35,7 Jahre. Aufgrund der häufig vorliegenden primären Sterilität werden oft reproduktionsmedizinische Behandlungen mit dem erhöhten Risiko einer Mehrlingsgravidität in Anspruch genommen.

Kasuistik: Die 26-jährige Patientin (I-Gravida 0-Para) stellte sich in unserer Klinik in der 11.1 SSW mit einer Drillingsgravidität nach intrauteriner Insemination vor. Sie befand sich in klinisch sehr gutem Zustand mit unauffälliger Lungenfunktion und gut eingestelltem CF-assoziiertem Diabetes mellitus. Aus pulmonologischer Sicht wurde dringend zu einer Reduktion auf eine Einlings- oder Zwillingsgravidität geraten. Auf Wunsch der Patientin führten wir die Reduktion auf eine Zwillingsschwangerschaft durch. Der Schwangerschaftsverlauf war weitgehend unauffällig mit stabiler pulmonaler Funktion. Wegen einer pulmonalen Infektexacerbation und einer Hypoglykämieneigung wurde die Patientin jeweils 3 Tage stationär behandelt. Bei Wachstumsdiskordanz der Feten erfolgte die Entbindung durch Sectio mit Tubensterilisation in der 37. SSW (1. Kind: weiblich, 2080g; 2. Kind: männlich, 2710g).

Diskussion: Im beschriebenen Fall handelt es sich um einen sehr günstigen Verlauf einer Schwangerschaft bei Mukoviszidose. Aufgrund des hohen Risikos einer Verschlechterung der Grunderkrankung sollte bei Mukoviszidose nur bei günstiger Ausgangssituation zu einer Schwangerschaft geraten werden. Der Zeitpunkt der Entbindung richtet sich maßgeblich nach dem Verlauf der Grunderkrankung. Zu berücksichtigen ist auch das hohe Risiko einer Mukoviszidose beim Kind, worüber die Patientin entsprechend aufgeklärt werden muss.

Mukoviszidose Schwangerschaft - Zwillingsgravidität