Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_03_12
DOI: 10.1055/s-0028-1089092

Einflussfaktoren der Nabelschnurblutspende – Eine Auswertung von 1500 Präparaten

TW Goecke 1, K Backhaus 1, J Zingsem 2, V Weisbach 2, MW Beckmann 1, JWM Engel 1
  • 1Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
  • 2Abteilung für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen

Einleitung: Das Interesse an Nabelschnurblutspenden (NSBS) wird immer größer. Die Einflüsse der Schwangerschaft und Geburt auf Menge und Qualität von gewonnenem NSB sind bisher kaum untersucht. Die Qualität der NSB-Präparate wurde über die Anzahl der Leukozyten, der mononukleären Zellen, der CD34-Zellen, des Spendevolumens sowie über die Verkeimungsrate definiert. In einer prospektiven Untersuchung wurden 1500 NSB-Präparate der Jahre 2000–2006 auf 112 maternale, plazentare, fetale und schwangerschafts- und geburtsbedingte Variablen untersucht. Ergebnisse: Die Entnahmemenge konnte durch konsequente Schulung des Personals gesteigert werden: Spontanpartus 63ml (± 28,1ml), Sectio 82 (± 27ml). Faktoren, die die Entnahmemenge günstig beeinflussen sind: Zunahme des Plazenta- und Kindsgewichts, Geburtseinleitung mit Syntocinon / Prostaglandin, Höhe des Hämatokrits oder Hämoglobins der Mutter, der diätetische eingestellte Gestationsdiabetes sowie die peripartale Antibiotikagabe. Ungünstige Einflussfaktoren auf die Volumenmenge sind eine rasche vaginale Entbindung und die Gabe von Dolantin® unter der Geburt. Der Geburtsmodus scheint zusätzlich einen Einfluss auf die Menge des gewonnen Blutes als auch auf die Anzahl der CD34 Zellen zu haben. Zusammenfassung: Für einige peripartale Faktoren konnten signifikante Einflüsse festgestellt werden. Präpartale Parameter wie Medikamenteneinnahme oder Nikotinkonsum scheinen die Qualität und Quantität der NSBS weniger zu beeinflussen. Die gewonnenen Informationen können besonders bei der Aufklärung und Beratung im Rahmen der autologen NSBS genutzt werden.