Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_03_10
DOI: 10.1055/s-0028-1089090

Zufriedenheit von Erstgebärenden nach elektiver Sectio caesarea und vaginaler Geburt

S Keim 1, R Kästner 2, C Anthuber 3
  • 1Frauenklinik im Klinikum Starnberg, Starnberg
  • 2Klinikum der Universität München, Frauenklinik, München
  • 3Klinikum Starnberg Frauenklinik, Starnberg

Einleitung: Die Zahl der sog. indikationsarmen Kaiserschnitte („Wunschsectio“) nimmt zu. Die Angst vor kindlichen Geburtskomplikationen und vor mütterlichen Beckenbodenschäden zählt zu den häufigsten Begründungen. Die Sectio-bedingten Nachteile werden hierfür zumeist in Kauf genommen.

Fragestellung: Wie zufrieden sind Erstgebärende nach indikationsarmer Sectio und vaginaler Geburt? Würden die Frauen die Entscheidung wieder so treffen?

Methodik: Retrospektive Auswertung aller Erstgebärenden, die an unserer Klinik im Zeitraum von 01/2006 bis 06/2007 durch indikationsarme Sectio und vaginale Geburt entbunden wurden (matched pairs –Analyse). Einsatz von zwei standardisierten Fragebögen: a) zur Erfassung der Organfunktionen des Beckenbodens die international gültigen und von der ICS empfohlenen Questionnaires POPQ und PISQ (Pelvic organ prolpase/incontinence and sexual dysfunction questionnaires) b) zur Erfassung der allgemein-psychologischen Aspekte ein standardisierter Fragebogen. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Universitätsfrauenklinik, LMU München, Standort Innenstadt durchgeführt.

Ergebnisse: Nach ersten Ergebnissen sind beide Gruppen von Patientinnen ähnlich zufrieden. Die Mehrzahl würde die Entscheidung wieder so treffen. Die genauen Zahlen können wegen der noch laufenden Analyse erst zum Kongresszeitpunkt präsentiert werden.

Schlussfolgerungen: Die Frauen sollten vor der Entscheidung für den Geburtsmodus über die Alternativen fair, ergebnisoffen und objektiv aufgeklärt werden, um eine möglichst authentische Entscheidung treffen zu können. Dann ist postpartal mit einer hohen Zufriedenheit zu rechnen.