Wir berichten über den seltenen Fall einer 38jährigen III Gravida mit primären Spontanpneumothorax(SP).
Während des stationären Aufenthaltes aufgrund vorzeitiger Wehen kam es in der 33.
SSW zum plötzlichen Auftreten einer Dyspnoe und rechtsseitigen thorakalen Schmerzen.
Blutdruck und Puls waren unauffällig.
Die Sauerstoffsättigung war mit 90% deutlich vermindert. Die Auskultation ergab ein
erheblich vermindertes Atemgeräusch über der gesamten rechten Lunge. Die Patientin
ist Nichtraucherin. Die Röntgen-Thorax Aufnahme konnte den Verdacht eines Totalpneumothorax
rechts bestätigen. Es erfolgte die Anlage einer Bülaudrainage.
Darunter war die Symptomatik rückläufig. Zusätzlich erfolgten eine Antibiose und Analgesie.
Bei klinisch unauffälliger Patientin mit röntgenologischem Nachweis geringer Residuen
wurde die Drainage am 5. Tag entfernt.
Anamnestisch ist eine Endometriose bekannt. Ein Zusammenhang ist im Rahmen einer Pleuraendometriose
denkbar. Dagegen spricht das erstmalige Auftreten in dieser Schwangerschaft bei bereits
langer Krankengeschichte.
Der primäre SP tritt bei Frauen mit einer Inzidenz von 1–6 Fällen pro 100000/Jahr
auf. In der Schwangerschaft sind ca. 50 Fälle beschrieben. Differentialdiagnostisch
sind Lungenarterienembolie(LAE), Myokardinfarkt und Aortendissektion auszuschließen.
Richtungsweisend für die Diagnose waren der typische pulmonale Auskultationsbefund
und der plötzliche Thoraxschmerz mit Sättigungsabfall. Im Fall einer LAE würden Tachypnoe,
Tachykardie, Hypotonie, als Diagnostik das CT und ein fehlender Auskultationsbefund
vorliegen.
Die schnelle Diagnostik und Einleitung der Therapie sind Voraussetzung für den raschen
Behandlungserfolg ohne Komplikationen.
Schwangerschaft - Spontanpneumothorax