Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_03_33
DOI: 10.1055/s-0028-1089063

Aspekte der differentiellen Entwicklung der Urogynäkologie in Azerbaijan – Stand, Probleme, Kooperation

IS Magalov 1, HF Baghirova 2, W Pritze 3, AD Ebert 4
  • 1I. Department of Obstetrics and Gynecology, Baku, Azerbaijan
  • 2Department of Obstetrics and Gynecology, Baku, Azerbaijan
  • 3Frauenklinik, Waldshut-Tiengen
  • 4Vivantes - Humboldt-Klinikum, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin

Einleitung: In Azerbaijan gewinnen die praktischen Aspekte der Diagnostik und Therapie der weiblichen Harninkontinenz und der Senkungsprobleme an Bedeutung. Mit dem steigenden Lebensniveau wächst auch die Bedeutung der Lebensqualität. Vor diesem Hintergrund steigt die Zahl von Frauen, die sich mit Stressinkontinenz oder Urge-Symptomatik an die medizinische Einrichtungen wenden. Material und Methoden: Das Ziel der laufenden Untersuchung ist es: a) Primärdaten über Prävalenz zu erheben; b) ätiologischen Faktoren zu präzisieren; und c) Lebensqualität zu erfragen. In der prospektiven Studie werden 392 Frauen (Stadtbevölkerung –198 Frauen, Landbevölkerung –194 Frauen) befragt. Der Fragebogen erfasste mit 48 Fragen a) die Anamnese (Fragen 1–9), b) die Kontinenzstörungen (Fragen 10–25, 33–42); c) Parameter der Lebensqualität (Fragen 26–32, 43–48). Resultate: Durchschnittsalter: 38.1 ± 13.82 Jahre (± SD). Die meisten Frauen waren 30–65 Jahre alt (237; 60.8%). 140 (35.9%) Frauen waren <30 Jahre; 13 (3.3%) Frauen waren >65 Jahre. 136 (34.8%) Frauen waren Nulliparae, 139 (35.5%) Frauen waren 1–2 Parae, 104 (26.6%) waren 3–5 Parae; 12 (3.1%) Frauen hatten >5 Entbindungen. 1 (0.26%) Frau gab keine Informationen an. Die Harninkontinenz wurde vor dem Hintergrund des Kriteriums Urinverlust ohne Berücksichtigung der Symptomenlast und der Episodenhäufigkeit bei 56.4% (221 Frauen) beobachtet. 26.8% (105 Frauen) hatten tägliche Inkontinenzepisoden. Schlussfolgerungen: Die medizinischen Probleme divergieren nicht signifikant zwischen Azerbaijan und Westeuropa. Bilaterale Kooperationen zwischen urogynäkologischen Zentren oder Schwerpunktpraxen sind erstrebenswert.