Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_03_20
DOI: 10.1055/s-0028-1089051

Ovarialcyste in der Postmenopause – Nierencyste als seltene Differentialdiagnose

DM Forner 1, B Lampe 2
  • 1Kaiserswerther Diakonie, Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Düsseldorf
  • 2kaiserswerther Diakonie, Florence Nightingale Krankenhaus, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Düsseldorf

Bei einer 70 jährigen Patientin fällt in der Postmenopause eine 4 cm große, einkammerige glatt begrenzte Raumforderung links kranioventral des Uterus auf. Klinische Beschwerden bestehen nicht. Aufgrund der Größe des Befundes und der sonotopographischen Zuordnung wird der Patientin zur Laparoskopie geraten.

Bei der Laparoskopie findet sich ein unauffälliges inneres Genitale. Eine komplette Inspektion des kleinen Beckens und des Retroperitoneums können den Befund nicht klären.

Intraoperativ wird sowohl vaginal wie transabdominal sonographiert: Der Befund ist nicht mehr darstellbar.

Postoperativ ist die Cyste vaginalsonographisch erneut in unveränderter Form darstellbar.

Im dann durchgeführten CT lässt sich der Befund eindeutig der linken Niere zuordnen.

Bei der Patientin lag offensichtlich ein Zysteniere links vor. Durch die übliche Lagerung mit Oberkörperhochlagerung bei der Vaginalsonographie senkte sich die Niere soweit ins Becken, dass sie den typischen Befund einer Ovarialcyste imitierte. Durch die Trendelenburg- Lagerung während der Laparoskopie war der Befund auch intraoperativ auch sonographisch nicht nachzuvollziehen