Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_03_06
DOI: 10.1055/s-0028-1089037

Hbs-Antigen Nachweis in der Schwangerschaft

I Alba-Alejandre 1, K Friese 2, F Kainer 2, I Mylonas 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Innenstadt- LMU München, München
  • 2I. Universitäts-Frauenklinik Ludwig-Maximilians-Universität, München

Fragestellung: Eine HbsAg-Bestimmung ist in den Mutterschaftsrichtlinen ab der 32. SSW. vorgeschrieben. In dieser Arbeit wurden die in diesem Zusammenhang zwischen 2001 und 2007 durchgeführten HbsAg-Bestimmungen analysiert. Damit sollte erfasst werden, ob diese Untersuchungen wie vorgeschrieben erfolgen und mit welcher Prävalenz das Hbs-Antigen in der untersuchten Stichprobe gefunden wurde.

Methodik: Insgesamt wurden 12873 Entbindungen nach der 37 SSW an der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – Klinikum Innenstadt der LMU München zwischen den Jahren 2001 bis 2007 retrospektiv auf eine durchgeführte HbsAg Bestimmung untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt war bei 12454 (96.7%) Patientinnen das HbsAg während des letzen Trimenons bestimmt worden. Über den gesamten Zeitraum konnte ein positiver HbsAg bei 106 Schwangeren (0.8%) festgestellt werden. Die Anzahl der getesteten Schwangeren stieg zwischen den Jahren 2001 und 2007 stetig signifikant an. Während im Jahr 2001 noch 89,5% der Schwangeren auf Hepatitis B getestet wurden, waren es im Jahr 2007 schon 97% (p<0.001).

Schlussfolgerung: Eine Untersuchung des HbsAg in der Spätschwangerschaft ist in der Mutterschaftsvorsorge vorgeschrieben. Die Anzahl der durchgeführten Untersuchungen von 97% in 2007, sowie die stetig steigende Zahl der HbsAg Bestimmungen in dem von uns untersuchten Zeitraum sind als sehr positiv zu Werten. Vor allem wegen der postpartalen therapeutischen Optionen von Neugeborenen einer HBV infizierten Mutter, ist es von großer Bedeutung dieses Screening weiterzuführen. Die beobachtete Prävalenz einer Hepatitis B von 0.8% in einer urbanen Population liegt im zu erwartenden Rahmen (1).