Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Endo_02_16
DOI: 10.1055/s-0028-1089031

Auswirkung der Schwangerschaft auf die mittels quantitativer Ultrasonometrie bestimmte Knochendichte – Messungen am Kalkaneus

B Krämer 1, S Schneider 2, D Wallwiener 3, T Fehm 4, EF Solomayer 2
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Tübingen
  • 21, Frauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 3Frauenklinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Tübingen
  • 4Universitätsfrauenklinik, Tübingen

Zielsetzung: Untersuchung von signifikanten Veränderungen der mütterlichen Knochendichte im Schwangerschaftsverlauf als Hinweis für ein erhöhtes Osteoporoserisiko.

Material und Methoden: Patientenkollektiv: 149 knochengesunde, schwangere Frauen (IG-VIG). Die erste Messung erfolgte in der 10.–22. SSW, die Kontrollmessung erfolgte unmittelbar postpartal mit dem Achilles+System der Firma LUNAR®, welches die Knochendichte am Kalkaneus mittels quantitativem Ultraschall (QUS) bestimmt. Aus den Messwerten SOS (speed of sound) und BUA (broadband ultrasound attenuation) wird die Steifigkeit (stiffness index) berechnet. Diese wird mit einem Normkollektiv verglichen (T-Wert und Z-Wert).

Zusätzlich erfolgte die Auswertung eines Patientenfragebogens hinsichtlich Risikofaktoren für Osteoporose (ua. BMI, Nikotin, Medikation, Fam.anamnese, Ernährung, Amenorrhoe).

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum zeigte sich im Median sowohl eine Reduktion der Messwerte für SOS und BUA als auch für den daraus errechneten stiffness index. In der Untergruppe der Schwangeren mit Geminigravidität (n=9) zeigte sich ein signifikant erhöhter (p<0,030) SOS-Wert im Vgl. zu Einlingsschwangerschaften.

Zusammenfassung: Während einer Schwangerschaft kommt es zur Abnahme der per QUS bestimmten Knochendichte. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen den geprüften Osteoporose-Risikofaktoren und der Knochendichteabnahme im Schwangerschaftsverlauf ließ sich nicht erkennen. Dies könnte aber durch die Fallzahl der verschiedenen Untergruppen (n=10–30) bedingt sein. In der Gruppe der Gemini-Schwangeren zeigt sich eine signifikante Zunahme des SOS als Hinweis für eine stärkere Abnahme der Knochendichte im Vergleich zu Einlingsgraviditäten.