Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Endo_02_05
DOI: 10.1055/s-0028-1089020

Signalwege und Regulation der IGFBP–1 Expression in dezidualisierten endometrialen Stromazellen in vitro – welche Rolle spielt IGF-II?

AP Hess 1, DM Baston-Büst 1, M Nyegaard 2, A Schanz 1, JS Krüssel 1, L Giudice 2
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Frauenklinik, Düsseldorf
  • 2Department of Obstetrics and Gynecology, Stanford, USA

Insulin-like growth factor binding protein 1 (IGFBP–1) wird progesteronabhängig in dezidualisierten endometrialen Stromazellen (ESC) exprimiert und ist im Rahmen der Etablierung einer Schwangerschaft an entscheidenden Vorgängen auf maternaler und fetaler Seite, z.B. Wachstum, Differenzierung und Implantation, beteiligt. Auf Seiten des Trophoblasten nimmt Insulin-like growth factor (IGF)-II während der embryonalen Invasion die vorherrschende Rolle als implantationsförderndes Sekretionsprodukt ein.

Das Ziel unserer Studie war es, die Signalwege in in vitro dezidualisierten primären endometrialen Stromazellen (ESC) zu untersuchen, die an der IGF-II-regulierten Expression von IGFBP–1 beteiligt sind und somit Rückschlüsse auf Interaktionen im Rahmen der regelrechten Implantation erlauben.

Hierfür wurden Endometrium-Biopsien von 5 verschiedenen Patientinnen verwandt und die ESC mittels etablierter Protokolle isoliert und kultiviert. Die Dezidualisierung erfolgte mit dem physiologischen Protokoll mit Progesteron und Estradiol. Nach Dezidualisierung wurden die Zellen mit IGF-II, dem PI3Kinase-Inhibitor Wortmannin bzw. PD98059 als MAPKinase-Inhibitor und Kombinationen inkubiert. Die Analyse der Expression von IGFBP-I erfolgte anhand von Western Blots für die Produkte der PI3- bzw. MAPKinase Aktivierung, phosphoryliertes ERK (Extracellular-signal Regulated Kinase) und AKT (Proteinkinase B).

Wir konnten feststellen, dass IGF-II die Expression von IGFBP-I in endometrialen Stromazellen erniedrigt und diese Reduktion vorwiegend über den MAPKinase-Signalweg erfolgt.

Anhand unserer Ergebnisse können wir uns vorstellen, dass der Embryo möglicherweise seine eigene Invasion via IGF-II reguliert.