Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_47
DOI: 10.1055/s-0028-1089014

Funktionelle Analyse von Genen mit Bedeutung in der Zervixkarzinognese

C Backsch 1, B Rudolph 2, D Steinbach 1, M Gajda 3, IB Runnebaum 1, M Dürst 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Jena
  • 2Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Physikalische Chemie, Jena
  • 3Universitätsklinikum Jena, Institut für Pathologie, Jena

Fragestellung: Prädisponierend für die Entstehung eines Zervixkarzinoms ist die persistierende Infektion mit humanen “high risk“ Papillomviren (HPV). Die Progression einer HPV-infizierten Zelle zu einem malignen Phänotyp erfordert weitere genetische Veränderungen des Wirtszellgenoms. Unser Ziel ist es, putative Tumorsuppressorgene zu identifizieren deren funktionelle Inaktivierung zur Zervixkarzinogenese beitragen. Methoden: Zur Auffindung von Kandidatengenen wurden die Expressionsprofile von Genen in CIN2/3 und CxCa verglichen. Die Validierung der Gene erfolgte mittels real-time-PCR (qRT-PCR) an 16 normalen Zervixgeweben, 15 CIN2/3 und 20 CxCa. Nur Gene mit einer signifikant reduzierten Expression in CxCa wurden in funktionellen Analysen weiter evaluiert. Die Kandidatengene–HOPX, SORBS2, CALML5 und CAMK1D – wurden ektopisch in verschiedenen Zelllinien exprimiert, um ihren Einfluss auf Koloniebildung, Zellproliferation und zelluläre Seneszenz zu untersuchen. Ergebnisse: Nach Transfektion von SORBS2 und HOPX in CaSki und HPKII und SORBS2 in HaCaT konnten gegenüber dem Leervektor eine signifikante Reduktion der Koloniebildung und des Proliferationsverhaltens beobachtet werden. Demgegenüber konnten CALML5 and CAMK1D den Phänotyp von CaSki, HPKII und HaCaT nicht beeinflussen. Keines der Gene konnte Seneszenz induzieren. Für SORBS2 wurde eine Promotormethylierung in 45% der Zervixkarzinome beobachtet. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine mögliche Rolle von SORBS2 und HOPX als Tumorsuppressorgene in der Zervixkarzinogenese hin.