Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_31
DOI: 10.1055/s-0028-1088998

DETECT: Ein prospektiv multizentrischer Vergleich von Methoden zur Bestimmung der HER2-Expression auf disseminierten Tumorzellen

T Fehm 1, A Tumorzelldissemination 2
  • 1Universitätsfrauenklinik, Tübingen
  • 2Arbeitsgruppe der Senologie, Tübingen

Fragestellung: HER2 ist eine der wichtigsten Zielstrukturen für molekulare Therapieansätze. Die Überexpression von HER2 ist mit einer aggressiven Tumorbiologie assoziiert. Eine Reihe von Studien konnte eine HER2-Expression auf dissemierten Tumorzellen im Blut und Knochenmark auch bei Patientinnen mit HER2-negativen Primärtumoren nachweisen. Bei solchen Patientinnen ist möglicherweise die Anwendung zielgerichteter Ansätze gegen HER2 erfolgreich. Es gibt jedoch bislang keinen „Goldstandard“ und keinen prospektiven Vergleich verschiedener Bestimmungsmethoden für die HER2-Expression auf disseminierten Zellen.

Methodik: Eine prospektive Multicenter-Studie (DETECT) unter Beteiligung von sechs Universitätskliniken (Essen, Hamburg, München, Regensburg, Tübingen, Heidelberg) vergleicht den HER2-Status auf disseminierten Tumorzellen in Blut und Knochenmark. Hierfür werden Blutproben und Knochenmarkaspirate von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom vor Beginn eines neuen Therapieschrittes mit folgenden Methoden untersucht: a.) Multimarker PCR (System Adnagen® und quantitative PCR von Einzelzellen) b.) Immunzytochemie (Cellsearch®, sowie Ficoll-Anreicherung) c.) ELISPOT (enzyme linked immunospot). Die Datenerfassung erfolgt über ein anonymisiertes Web-basiertes Datenbanksystem, um eine unabhängige Beurteilung der einzelnen Untersuchungsbefunde zu ermöglichen.

E rgebnisse: Bis Ende Februar 2008 sind 37 Patientinnen in die Studie aufgenommen worden.

Schlussfolgerung : Eine prospektive Kooperation zur möglicherweise klinisch relevanten Untersuchung von HER2 auf disseminierten Tumorzellen ist möglich und wird erstmals den Vergleich verschiedener Untersuchungsmethoden ermöglichen.