Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_30
DOI: 10.1055/s-0028-1088997

Methotrexat (MTX) bei Extrauteringravidität (EUG)

R Gomez 1, P Harter 2, B Beutel 2, A Traut 2, C Buhrmann 2, A du Bois 2
  • 1HSK, Dr. Horst Schmidt Klinik GmbH, Klinik für Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie, Wiesbaden
  • 2Klinik für Gynäkologie & Gyn. Onkologie, HSK, Dr. Horst Schmidt Klinik, Wiesbaden

Die Standardtherapie bei EUG ist die op. Laparoskopie. Bei selektionierten Pat. könnte MTX eine sichere Alternative sein12. Ziel dieser Untersuchung war, geeigente Selektionskriterien für unser Kollektiv zu evaluieren.

Eingeschlossen wurden alle Pat. die 2001–2008 wegen EUG eine MTX-Therapie erhielten. Kriterien für ein medikamentöses Vorgehen waren: stabiler klinischer Zustand ohne Hinweis auf Ruptur und Wunsch der Pat. (inklusive Compliance). Die MTX-Dosis betrug 1mg/kg am Tag 1. Alle Pat. wurden bis zur ß-HCG-Normalisierung engmaschig beobachtet. Untersucht wurden folgenden Variablen: Alter, abd. Beschwerden, vag. Blutung, rechn. Schwangerschaftswoche(SSW),Sonobefund,ß-HCG im Serum, Therapiedauer, MTX-Dosis und Verträglichkeit und folgende Schwangerschaften.

41 Pat. in der 4.–10. SSW wurden behandelt. 30(73%) erhielten eine, 8 Pat. zwei und 3 Pat. drei MTX-Dosen. 28 Pat(69%)wurden konservativ mit MTX behandelt. 13(31%) Pat. mussten sekundär operiert werden, 11 davon tubenerhaltend. Die Abbruchrate lag bei Pat. mit einem ß-HCG-Wert am Tag 1>2500 mIU/ml statistisch signifikant höher (71% vs. 21%;p=0,01). Bei 5 dieser Pat. wurde die Behandlung abgebrochen. Alle anderen Faktoren beeinflussten das Therapieergebniss nicht signifikant. Nachfolgend wurden bisher 8 erfolgreiche Schwangerschaften (7spp, 1VE), 1 Abort und 1 erneute EUG beobachtet.

MTX eignet sich für eine adäquate Therapie bei unrupturierter EUG. Voraussetzung ist jedoch eine geeignete Patientenselektion. Unsere Erfolgsquote von 69% ist niedriger als in vergleichbaren Studien (88% bis 90%34). Eine konservative Therapie soll nur bei Pat. mit einem ß-HCG-Wert<2500 empfohlen werden. Bei ß-HCG-Wert>2500 mIU/ml muss auf dass Konversionsrisiko für eine Operation hingewiesen.