Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_21
DOI: 10.1055/s-0028-1088989

Vergleich des immunhistochemischen Proteinnachweises mit der mRNA-Expression des Rekombinationsfaktors Rad51 beim Mammakarzinom

B Hebenbrock 1, B Nehls 1, F Köster 2, D Fischer 3, K Diedrich 2, HW Stuerzbecher 4
  • 1Universitätsklinikum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UK-SH, Campus Lübeck, Lübeck
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 3Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 4Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Pathologie, Campus Lübeck, Lübeck

Einleitung:

Eine Überexpression des Rekombinationsfaktors Rad51 wurde bereits in menschlichen Neoplasien, einschließlich des Mammakarzinoms nachgewiesen. Die Rad51 Proteinexpression ist ein klinisch signifikanter prognostischer Marker für das nicht-invasive Blasenkarzinom und das Plattenepithelkarzinoms der Lunge. In dieser Studie wollten wir Rad51-mRNA-Expression und -Proteingehalt in Mammatumoren mit gesundem Gewebe vergleichen.

Methodik:

Im Tumorgewebe von 49 Mammakarziom-Patientinnen wurde die Rad51-Expression immunhistochemisch auf Paraffinschnitten untersucht. Von denselben Patientinnen wurde nach Isolierung der mRNA aus tiefgefrorenem Gewebe cDNA hergestellt und mit Realtime-PCR die Genexpression von rad51 quantifiziert. Die ermittelten ct-Werte wurden mit cDNA aus benignem Brustgewebe einer Kontrollgruppe von 18 Tumorproben verglichen und mit den Referenzgenen PBGD und HPRT normalisiert.

Ergebnisse:

Die Analyse der Immunhistochemie ergab nach Auszählung von 500 Zellen pro Tumor ein Spektrum von 1–88% positiven Zellen mit Rad51-Expression. Nach Auswertung der PCR-Ergebnisse hat sich eine 4–6 fach höhere Expression von Rad51 in Mammakarzinomgewebe im Vergleich zu benignem Brustgewebe ergeben. Der Vergleich der beiden Nachweismethoden ergab keine eindeutige Korrelation. Gewebe mit vielen positiv gefärbten Zellen korrelierten nicht zwangsweise mit einer hohen mRNA-Expression.

Schlussfolgerung: Die erhöhte Expression der mRNA von rad51 in Mammakarzinomgewebe gegenüber gesundem Brustgewebe spricht dafür, dass neben dem Proteingehalt auch die Rad51 mRNA-Expression als Marker mit prognostischer Bedeutung dienen könnte.