Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_13
DOI: 10.1055/s-0028-1088981

Adjuvante endokrine Therapie von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom im Tumorzentrum Regensburg

R Görse 1, K Kayser 1, O Ortmann 1, M Klinkhammer-Schalke 2, F Hofstädter 3, M Gerstenhauer 2
  • 1Caritas Krankenhaus St. Joseph, Regensburg
  • 2Tumorzentrum Regensburg e.V., Regensburg
  • 3Institut für Pathologie der Universität Regensburg, Regensburg

Fragestellung: Das Mammakarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung der Frau. Bei den hormonabhängigen Brustkrebserkrankungen stellt die endokrine Therapie eine relevante Säule dar. Seit 2002 bilden zusätzlich aromatasehemmerhaltige Regime den Standard in der Therapie des Mammakarzinoms. Es soll die Versorgungsqualität postmenopausaler Frauen mit hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom im Hinblick auf die adjuvante endokrine Therapie dargestellt werden.

Methode: Retrospektiv wurden von insgesamt 5370 Patientinnen Verlaufsdaten des Tumorzentrums Regensburg mit der Diagnose Mammakarzinom untersucht. Bei 4055 hormonrezeptorpositiven Patientinnen konnte im Zeitraum von 1998–2005 die durchgeführte endokrine Therapie analysiert werden.

Ergebnis: Von 1171 prämenopausalen Patientinnen war bei 70,6% eine Östrogen- bzw. Progesteronrezeptorexpression nachweisbar, von 4199 postmenopausalen bei 76,9%. Eine endokrine Therapie erhielten jeweils 82% der prä-/postmenopausalen, hormonrezeptorpositiven Patientinnen und 15% der prä-, 24% der postmenopausalen, hormonrezeptornegativen Patientinnen. Am häufigsten wurde die endokrine Therapie mit Tamoxifen durchgeführt (57% der prä- und 66% der postmenopausalen Patientinnen), gefolgt von Anastrozol mit 8% bei prä- und 16% bei postmenopausalen Patientinnen. Insgesamt war die Rate der endokrinen Therapie mit Aromataseinhibitoren mit 20,1% bei prä- und 28,3% bei postmenopausalen Frauen dokumentiert worden.

Schlussfolgerung: Die meisten Frauen werden mit Tamoxifen adjuvant endokrin behandelt. Zusätzlich werden zunehmend Aromataseinhibitoren eingesetzt.