Psychoonkologische Betreuung von Brustkrebspatientinnen in einem Kurssystem – Ein Projekt zur niedrigschwelligen psychoonkologischen Betreuung–gefördert durch die Komen Foundation

Einleitung: Bei an Brustkrebs Erkrankten besteht ein erheblicher psychoonkologischer Betreuungsbedarf. Unser Projekt sollte die Frage bearbeiten, ob ein Kurssystem diesem Betreuungsbedarf gerecht wird.

Methoden: Jede Patientin in unserem Brustzentrum wird zu einem Kursprogramm eingeladen, in dem Krankheitsverarbeitung und Krankheitserleben individuell und im sozialen Kontext im Zusammenhang mit der Diagnose Brustkrebs besprochen und Entspannungstechniken erlernt werden. Die Kurse werden abgehalten von einer Ärztin mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Psychoonkologie. Im Rahmen der Kurse sollen auch die Patientinnen identifiziert werden, die über den Kurs hinaus Bedarf für eine Einzeltherapie haben.

Alle Patientinnen werden gebeten, nach Kursende einen Fragebogen zu bearbeiten, um auszuwerten, ob sich die Frauen durch diese Kurse zufrieden stellend psychoonkologisch betreut fühlen.

Ergebnisse: Von 108 eingeladenen Frauen haben 59 an den Kursen teilgenommen, dies entspricht einer Teilnahmerate von 54,6%.

Die Auswertung der Fragebögen zeigte eine überwältigende Akzeptanz des Programms. Mit einer Zustimmungsrate von jeweils weit über 90% äußerten die Betroffenen, sie könnten mit ihren Ängsten besser umgehen, wären sich ihrer inneren Kräfte besser bewusst, wären mutiger geworden im Umgang mit der Umwelt und hätten insgesamt im Hinblick auf die Bewältigung ihrer Erkrankung profitiert. Nach Kursende gaben 45,2% der Teilnehmerinnen an, sie bräuchten weitere psychoonkologische Betreuung.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Gruppenarbeit von mehr als der Hälfte der Betroffenen als ausreichende psychoonkologische Betreuung empfunden wird.

Mammakarzinom - Psychoonkologie