Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_08
DOI: 10.1055/s-0028-1088976

Intraoperativen Boost-Bestrahlung des Mammakarzinoms

OM Tomé 1, K Grosse 1, U Kraus-Tiefenbacher 2, F Wenz 2, M Sütterlin 1
  • 1Universitätsklinikum Frauenklinik Mannheim, Mannheim
  • 2Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim

Ziel:

Lokalen Dosiseskalation durch intraoperative Radiotherapie als Boost-Bestrahlung.

Material und Methoden:

73 Patientinnen wurden mit einer intraoperativen Radiotherapie mit dem Intrabeam-System als Boostbestrahlung (20 Gy/50 kV niederenergetische Röntgenstrahlung), gefolgt von einer perkutanen Ganzbrustbestrahlung (46 Gy) behandelt. Nachbeobachtung in einem prospektiv festgelegten Follow up über 18–44 Monaten (Median 25 Monate) mittels klinischer Untersuchung, Mammasonographie und Mammographie. Die Toxizität der Bestrahlung wurde anhand der allgemeinen Toxizitätskriterien der European Organisation for Research and Treatment of Cancer und des LENT-SOMA-Score dokumentiert. Zusätzlich wurde das kosmetische Ergebnis mit einem Score von 1–4 evaluiert.

Ergebnisse:

Die Behandlung wurde gut vertragen, in Verlauf des Follow up zeigten sich weder Grad 3 oder 4 Hauttoxizität noch Teleangiektasien. In 5% der Patientinnen fand sich eine Fibrose der gesamten Brust, bei 27% konnte eine umschriebene Fibrose im Bereich des Tumorbetts festgestellt werden. Diese war 18 Monate nach der Operation am stärksten ausgeprägt und bildete sich danach zurück. Die beobachtete Toxizität war nicht signifikant beeinflusst durch das Alter der Patientin, das Tumorstadium oder die Art der systemischen Therapie. In mehr als 90% der behandelten Patientinnen wurde das kosmetische Ergebnis als gut bis sehr gut klassifiziert.

Schlussfolgerung:

Die intraoperative Radiotherapie (IORT) als Boostbestrahlung mit niederenergetischer Röntgenstrahlung rebs gefolgt von einer Ganzbrustbestrahlung (46 Gy) zeigte in unserer Nachbeobachtungsstudie keine unerwartete Toxizität und keine Verschlechterung der kosmetischen Operationsergebnisse