Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_06
DOI: 10.1055/s-0028-1088974

2 Vakuumbiopsiesysteme der Brust im Vergleich: Mammotome vs. ATEC

M Hahn 1, E Fischbach 1, O Kagan 1, T Fehm 1, D Wallwiener 1, I Gruber 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Tübingen

Fragestellung:

Gibt es Unterschiede zwischen den Vakuumbiopsiesystemen (VBS) Mammotome (MT) und ATEC (A) bezüglich diagnostischer Sicherheit, diagnostisch-therapeutischer Erfolgsrate sowie der Komplikationsrate und welche Faktoren beeinflussen dies?

Material und Methode:

In einer prospektiv randomisierten Studie wurden 62 Vakuumbiopsien (VB) der Brust in Lokalanästhesie ambulant ultraschallgesteuert durchgeführt. Dabei wurden die VBS MT und A gegeneinander mittels Mann-Whitney U Test untersucht, sowie mittels logistischer multipler Regression getestet, welche Parameter einen Einfluss auf eine bildgebende Kompletresektion haben.

Ergebnisse:

In 30 Fällen war die Biopsie rein diagnostisch, in 32 Fällen diagnostisch-therapeutisch, mit dem Ziel der bildgebenden Komplettentfernung benigner, symptomatischer Befunde, angelegt worden. Die mittlere Befundgröße und die BIRADS Verteilung waren in beiden Gruppen gleichmäßig verteilt. Mit dem MT konnten mehr bildgebende Komplettresektionen erzielt werden als mit dem A (87% vs. 63%). In 3 Fällen musste die Biopsie wegen eines technischen Defekts vorzeitig abgebrochen werden (3 x A). Medizinische Komplikationen traten in beiden Gruppen nicht auf.

Bei der multivariaten Regressionsanalyse zeigte sich, dass eine sonographische Komplettresektion abhängig von der BIRADS Einstufung (BI-RADS IV vs. BI-RADS III OR: 0,10, p=0,003; BI-RADS V vs. BI-RADS III OR: 0,16, p=0,21) und der mittleren Befundgröße (OR: 0,81, p=0,002) war.

Zusammenfassung:

Beide VBS eignen sich zur diagnostischen Abklärung unklarer Mammabefunde. Mit dem MT wurden weniger technische Probleme beobachtet und es konnte häufiger eine bildgebende Komplettresektion erzielt werden.