Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_40
DOI: 10.1055/s-0028-1088963

Dilatation der intraabdominalen Vena umbilicalis beim Feten: 2 Fallberichte

MB Wamsler 1, G Girschick 2, A Zettl 3, J Dietl 1, M Rehn 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Würzburg, Würzburg
  • 2Universitätsfrauenklinik Würzburg, Würzburg
  • 3Institut für Pathologie und Klinische Zytologie, Würzburg

Eine intraabdominale Erweiterung der Nabelvene beim Feten ist ein seltener Befund, der mit einer erhöhten perinatalen Mortalität einhergeht. Eine Komplikation stellt die Thrombose der Nabelvene dar. Wir berichten über 2 Fälle einer intraabdominalen Nabelvenenerweiterung ohne assoziierte Fehlbildungen.

Im ersten Fall einer 40 jährigen III Gravida II Para mit diätetisch eingestelltem Gestationsdiabetes betrug die intraabdominale Dilatation der Umbilikalvene bei der Erstvorstellung mit 24+5 SSW 9mm und nahm im Verlauf auf 23mm zu. Regelmässige 2-wöchentliche Ultraschallkontrollen ergaben eine zeitgerechte fetale Entwicklung. Mit 34+5 SSW wurde bei Verdacht auf zentrale Thrombosierung der intraabdominalen Vena umbilicalis nach erfolgloser Geburtseinleitung eine Sectio caesarea durchgeführt. Bei dem eutrophen weiblichen Frühgeborenen (2430g, 45cm, APGAR 9/9/9) bestätigte sich postnatal die Dilatation der V. umbilicalis. Es ergab sich klinisch und sonographisch kein Anhalt für weitere Gefäßthrombosen oder embolische Ereignisse.

Im zweiten Fall wurde bei einer 33 jährigen II Gravida I Para mit heterozygoter Faktor V Leiden-Mutation mit 21+5 SSW eine fetale intraabdominale Erweiterung der Nabelvene auf 6mm festgestellt. Mit 25+4 SSW kam es zum intrauterinen Fruchttod. Die pathologisch-anatomische Untersuchung des verstorbenen männlichen Feten zeigte eine sackförmige Dilatation der intraabdominalen prähepatischen V. umbilicalis.

Anhand dieser Fälle soll die klinische Bedeutung dieses seltenen Befundes diskutiert werden.