Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_20
DOI: 10.1055/s-0028-1088943

Saisonale Häufung der fetalen Gastroschisis

NC Hart 1, I Zaiss 1, L Dukic 1, RL Schild 2, M Sütterlin 1, J Siemer 1
  • 1Universitätsklinikum Frauenklinik Mannheim, Mannheim
  • 2Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen

Fragestellung In der Literatur werden widersprüchliche Angaben zur saisonalen Häufigkeit von Neugeborenen mit Gastroschisis gemacht. Eine Ursache hierfür könnte sein, dass meist das Geburtdatum des Neugeborenen zur Untersuchung herangezogen wurde, obwohl das Gestationsalter bei Geburt variiert. Das Konzeptionsdatum (KZD) könnte ein zuverlässigerer Parameter sein. Die Entstehung dieser Fehlbildung ist im ersten Trimenon zu erwarten und somit unabhängig vom Geburtsdatum des Kindes. Ziel dieser Untersuchung war es, zu analysieren, ob es eine saisonale Häufung im Hinblick auf das KZD bei Neugeborenen mit Gastroschisis gibt.

Methode Bei 93 Feten mit Gastroschisis aus 5 verschiedenen Perinatalzentren wurde über einem Zeitraum von 5 Jahren das KZD bestimmt. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt (Sommergruppe: KZD zwischen April und September; Wintergruppe: KZD zwischen Oktober und März). An einem Kollektiv mit über 7000 gesunden Feten konnte gezeigt werden, dass die Häufigkeit des KZD im Sommer und Winter gleich ist. Daher müsste bei den Gastroschisisfällen ebenfalls eine gleiche Häufigkeit für Sommer und Winter vorliegen, wenn es keinen saisonalen Unterschied gibt. Die Anzahl der Fälle in den beiden Gruppen wurde mittels Chi-Quadrat-Test auf Signifikanz untersucht. Ein p-Wert kleiner 0,05 wurde als signifikant betrachtet.

Ergebnisse 58 der 93 Feten mit Gastroschisis hatten ihr KZD im Sommer. Nur 35 Fälle wurden mit KZD im Winter gefunden. Der Vergleich dieser beiden Gruppen ergab einen signifikanten Unterschied.

Schlussfolgerung: Bei einem KZD in den Sommermonaten treten häufiger fetale Gastroschisisfälle auf.