Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_18
DOI: 10.1055/s-0028-1088941

Galectin 1 induziert die Syncytiumbildung in Trophoblastzellen über eine Rezeptor Tyrosin Kinase getriggerte Signalkaskade – Galectin 1 und Signaltransduktion im Trophoblasten

U Jeschke 1, C Kuhn 1, S Schulze 1, B Toth 2, C Scholz 1, K Friese 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, I. Frauenklinik-Innenstadt, München
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der LMU München, Klinikum Großhadern, München

Einleitung: Gal–1 bindet an das Thomsen-Friedenreich (TF) Epitop, das von Trophoblasttumorzellen BeWo exprimiert wird [1]. Diese Bindung führt zu einer verminderten Hormonproduktion [2]. Gal–1 beeinflusst die Proliferation von TF-positiven Trophoblasttumorzellen (BeWo) [3]. Ziel unserer Untersuchungen war, die Gal–1 induzierte Syncytiumbildung in Trophoblastzellen und die Signaltransduktionskaskade zu unteruchen.

Material und Methode: Syncytiumbildung in Trophoblastzellen wurde mit Hilfe der Immuncytochemie untersucht. Rezeptor-Tyrosin-Kinase Phosphorylierungen wurden mit Hilfe des RayBioPhosphorylation Antibody Array I untersucht. Untersuchungen von Proteinkinasen nach Stimulierung mit Gal–1 an Trophoblastumorzellen BeWo wurden mit Hilfe des Human Phospho-MAPK Array Kit durchgeführt. Aktivierungen von Transkriptionsfaktoren wurden mit Hilfe des TransAMTM Transcription Factor Assay Kits analysiert.

Ergebnisse: Gal–1 induziert die Syncytiumbildung in Trophoblastzellen. Dies ist verbunden mit einer Inhibierung der Phosphorylierung von RET. Die Signaltransduktion wird über ERK1, ERK2 und GSK–3a/b induziert, deren Phosphorylierung ebenfalls inhibiert wurde. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Gal–1 die DNA Bindung des Transkriptionsfaktors Elk–1 aktiviert.

Diskussion: Plazentares Gal–1 induziert unmittelbar die Syncytiumbildung. Dazu werden Rezeptor Tyrosin Kinase getriggerte Signalwege in Trophoblastzellen aktiviert. Insbesondere konnten wir die Induktion der DNA-Bindung von Elk–1 nach Gal–1 Stimulierung nachweisen. Dieser Transkriptionsfaktor aktiviert eine Reihe von Genen, deren bekanntestes c-fos darstellt. Dies muss in weitergehenden Studien untersucht werden.

Die Studie wird von der DFG gefördert.