Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_16
DOI: 10.1055/s-0028-1088939

Postoperative Schmerztherapie nach Sectio caesarea: Vergleich von zwei Therapieregimen – Eine 2-armige kontrollierte randomisierte Studie der Universitätsfrauenklinik Rostock

K Jordan 1, M Bolz 1, S Rudolph 2, B Gerber 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock
  • 2Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Klinikum Südstadt Rostock, Rostock

Einleitung: Zunehmend werden Sectiones in Spinalanästhesie durchgeführt. Es gibt derzeit keine einheitliche Empfehlung zur postoperativen Schmerztherapie nach Sectio caesarea in Spinalanaesthesie. In der randomisierten klinischen Studie wurden durch den Vergleich zweier standardisierter Schmerztherapieregimes Schmerzfreiheit, Patientenzufriedenheit und Praktikabilität untersucht. Patienten und Methoden: Es wurden bei 240 Patientinnen randomisiert. Arm A (n=115): 2×20mg Oxycodon p.o. (alle 12h), Arm B (n=125): 60mg Piritramid i.v. als PCA über max. 24h, beide Arme: 3×500mg Ibuprofen p.o. bis 2 Tage p.o.. Rescue–Medikation in beiden Therapiearmen Paracetamol bis 4×1g/d. Es erfolgte die Erfassung des Parameters „Schmerz“ auf einer Schmerzskala (VAS, 0=kein Schmerz bis 10=maximaler Schmerz). Weiterhin wurden Parameter zur Praktikabilität bewertet. Patientenzufriedenheit und Nebenwirkungen wurden anhand eines standardisierten Fragebogens erhoben. Ergebnisse: Der Anteil der Patientinnen mit wenig bis moderatem Schmerz (VAS 0–4) war in der Gruppe mit festgelegter Medikation (Arm A) signifikant höher, insbesondere im Zeitraum 12–24h postoperativ (52,2%–59,1% vs. 39,8%–46,1%). An Tag 2 und 3 zeigten sich weniger Unterschiede (Tag 2: 87,8% vs. 83,2% VAS 0–4, Tag 3: 99,1% vs. 98,4%). Die „Opioid-sparende“ Methode konnte nicht eindeutig festgelegt werden. Patientenzufriedenheit und Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen ähnlich. Bezüglich Praktikabilität, Aufwand und Zeitpunkt der Mobilisation zeigte Arm A Vorteile. Zusammenfassung: Eine festgelegte orale Analgesie nach Sectio caesarea in Spinalanästhesie ist der PCA in Bezug auf Schmerzfreiheit und Praktikabilität überlegen. Beide Methoden bieten eine gute Patientenzufriedenheit.