Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_11
DOI: 10.1055/s-0028-1088934

Arteriovenöse Malformation des Uterus–Fallbericht

NC Hart 1, B Flor 2, M Uder 3, M Sütterlin 1, J Siemer 1, RL Schild 2
  • 1Universitätsklinikum Frauenklinik Mannheim, Mannheim
  • 2Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen
  • 3Radiologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

Einleitung Eine arteriovenöse Malformation des Uterus (AVM) ist eine seltene, aber potentiell lebensbedrohliche Läsion. Es kann zu schweren Blutungen aus den abnormen Gefäßverbindungen zwischen Arterie und Vene kommen. Das Auftreten von unerwarteten Blutungen, insbesondere postpartal und nach operativen Eingriffen am Uterus, oder schweren Zwischenblutungen ist das häufigste klinische Symptom. Die Diagnostik wird mittels Dopplersonographie, Angiographie oder Kontrastmittel-MRT gestellt. Fallbericht Eine 29-jährige Patientin, G–2, P–1, stellte sich mit Hb-wirksamer vaginaler Blutung unklarer Genese in der Unifrauenklinik Erlangen vor. Dopplersonographisch konnte im Bereich der Uterusvorderwand ein transmurales Gefäßkonvolut (9×15mm) dargestellt werden. Es wurde daraufhin ein Kontrastmittel-MRT durchgeführt, um die Diagnose zu sichern. Da die Patientin ein konservatives Vorgehen bevorzugte, wurde zunächst mithilfe von Eisensubstitution und sonographischen Kontrolluntersuchungen abgewartet. Im weiteren Verlauf kam es zu zunehmenden Blutungen, so dass nach 4 Monaten bei einem Hb-Wert von 5,5g/dl die Embolisation durchgeführt wurde. Bei den sonographischen Kontrolluntersuchungen war die AVM zuletzt nicht mehr nachweisbar. Irreguläre oder verstärkte vaginale Blutungen neben der Regelblutung traten nicht mehr auf. Schlussfolgerung Die AVM ist eine ernstzunehmende Gefäßanomalie, die eine genaue Diagnosestellung erfordert. Die Therapie der Wahl ist heutzutage die Embolisation.