Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_06
DOI: 10.1055/s-0028-1088929

Messung der maternalen HF durch einen, in den Tokographie-Transucer integrierten Infrarot-Sensor, im Rahmen der Cardiotokographie – Klinische Prüfung des Tokographie-Transducers mit integriertem Bauchpulssensor der Firma Philips

KV Dongus 1, K Dietz 2, B Schauf 1
  • 1Frauenklinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Tübingen
  • 2Institut fuer Medizinische Biometrie, Tübingen

Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen nicht die fetalen sondern die maternalen Herztöne im CTG abgeleitet werden. Die Quelle der vom Doppler-Ultraschall-Transducer aufgezeichneten HF ist dabei nicht das fetale Herz sondern ein maternales Gefäß. Liegt die maternale HF im Frequenzbereich, der für den Feten normal ist, kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass die falsche Messung nicht erkannt und fetale Probleme nicht detektiert werden. Würde zusätzlich ein maternaler Puls abgeleitet, würde die Übereinstimmung der zwei Herzfrequenzen erkannt werden (sog. Koinzidenzerkennung). Heute wird meist auf die kontinuierliche Überwachung der maternalen HF verzichtet. Grund dafür ist v.a. der Patientenkomfort. Gegenstand der vorliegenden Machbarkeitsstudie ist die Testung eines modifizierten Tokographie-Transducers der Firma Philips mit integrierten Infrarotdioden. Der Vorteil dieses Sensors besteht darin, dass aufgrund der Integration einer mütterlichen Pulsmessung in den beim CTG angelegten Transducer die Koinzidenzanalyse immer durchgeführt wird. Studiendesign: Messrunde 1: n=22, bzw. Messrunde 2 mit weiterentwickeltem Aufbau: n=23. Ermittelt wurde die Quantität und Qualität der mit dem Lichtsensor ermittelten HF über einen Zeitraum von mind. 20 Min. Einschlusskriterien: Gestationsalter >27. SSW, antepartal benötigtes CTG. In der 2. Messrunde war die Übereinstimmung der Messwerte mit dem Vergleichs-EKG 97% bei einem auswertbaren Zeitraum von 84%. Schlussfolgerung: Der erweiterte CTG-Aufbau mit integrierter Messung der mütterlichen Herzfrequenz detektiert diese zuverlässig. Es bietet bei gleichem Patientenkomfort zusätzliche Sicherheit bei der Überwachung des Feten in utero.