Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_02_33
DOI: 10.1055/s-0028-1088914

Komplikationsmanagement nach Fremdmaterialerosionen im kleinen Becken – Vorgehen nach Netzmaterialerosionen in die Urethra, Blase, Scheide und Darm

J Neymeyer 1, W Abdul-Wahab Al-Ansari 1, S Kassin 1, A Behm 1, M Beer 1
  • 1Abteilung für Urologie und Urogynäkologie, Franziskus-Krankenhaus-Berlin, Berlin, Berlin

Ziele: Das Komplikationsmanagement bei Netzmaterialerosion im kleinen Becken soll an Kasuistiken erläutert werden. Kollateralschäden sollen minimiert und Folgeeingriffe vermeiden werden.

Material und Methoden: die Vorgehensweise werden an Kasuistiken erläutert: 1. Nahtmaterialerosion in die Blase: transurethrale Materialentfernung und Resektion / TURB 2. Netzerosion in den Scheidenstumpf nach Sakropexie: laparoskopische Materialentfernung 3. TVT–Erosion in die Blase: kombiniertes Vorgehen–transurethral und laparoskopisch in der Blase 4. Erosion in die Scheide: vaginale Netz-Abtragung 5. Blasen- und Darmerosion: offene Blasenteilresektion, erneute Sakropexie und Darmversorgung in einer Sitzung 6. Schrumpfblase durch Staplernaht am Augmentat: offene Rekonstruktion mit Zystektomie und Neoblasenanlage Die Operationen wurden so geplant, dass die notwendige Materialentfernung erfolgte und wenn notwendig in selber Sitzung eine erneute Versorgung mit Netzmaterial erfolgte.

Ergebnisse: Anhand von 6 Fällen wurden Mögliche operative Behandlungsoptionen und Techniken erörtert. Jede Erosion und Komplikation wurde mit dem kleinsten Eingriff behoben.

Schlussfolgerungen: Diagnostik und Therapie von Komplikationen bedarf eines erfahrenen Operateurs. Es empfiehlt sich eine ausführliche Aufklärung, genaue Photodokumentation und Skizzierung der Erosionen in der Patientienakte.

Versorgungswege => 1. transurethral, 2. laparoskopisch, 3. transurethral+laparoskopisch, 4. offen