Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_02_32
DOI: 10.1055/s-0028-1088913

Vordere transobturatorische Plastik – Ergebnisse einer prospektiven Multicenter-Anwendungsbeobachtung

S Weil-Dehaut 1, C Fünfgeld 1
  • 1Klinik Tettnang GmbH, Tettnang

Fragestellung

Erfassung der Anwendungssicherheit, der Komplikationsrate sowie des Behandlungserfolges

Pat. u. Methode

Pat. mit Zystozele≥Grad 2±Stressharninkontinenz (SHIK)±Vorop., Zeitrahmen 02/06–08/07, 5 Zentren, Klassifik. Descensus vag. mit POP-Q, OP-Technik (Perigee®-System, AMS), Nachuntersuchungen (NU) 4–8 Wochen+4–8 Mon., Erfassung der Zufriedenheit

Ergebnisse

Präop.

n=116 Frauen, Durchschnittsalter: 68Jahre, 95,7% postmenop., 75,9% Vorop.

Verteilung der Zystozele: II°: 66,0%, III°: 16%, IV: 1%, der SHIK: I°: 24,1%, II°: 9,5%, III°: 4,3%

In 15/116 Fällen lagen gleichzeitig eine SHIK+Zystozele vor

Restharnbildung 18,1%, Blasenentleerungstörungen 38,8%

Intraoperativ keine Komplikationen

In 44/114 Fällen wurden bei SHIK+Zystozele das Netz suburethral (SU) plaziert

Postoperativ

2,6% Blasenentleerungsstörungen, 0,9% Hämatome, 26,7% HWI, 1,7% Restharn

1/116 Fällen Revisionsop. notwendig

Nachuntersuchung

85,1% Besserung der Lebensqualität, 90,2% Zufriedenheit, 98,2% würden die OP nochmals durchführen lassen

13,8% Erosionen in 1. NU, 14,4% Erosionen in 2. NU, 0,9% Revisionsop.

Verteilung der Zystozele: 6,3% I°, 1,8% II°, 0,9% III°. 5,4% SHIK I°, 1,8% SHIK II°

2/44 Fällen mit SU-Lage des Netzes Auftreten einer SHIK

Schlussfolgerung

Die transobturatorische Fixierung eines alloplastischen Netzes ist eine sichere und komplikationsarme OP-Methode. Netzerosionen treten auf, jedoch mit geringer klinischer Relevanz. Rezidivzystozelen sind selten.

Blasenentleerungsstörungen, Restharnbildung konnten ebenso wie SHIK, vor allem bei SU-Lage des Netzes gesenkt werden. Die Lebensqualität sowie die postop. Zufriedenheit der Pat. kann als sehr hoch eingeschätzt werden.