Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_02_31
DOI: 10.1055/s-0028-1088912

Der transobturatorische Zugangsweg – zur Behandlung der weiblichen Belastungsharninkontinenz

T Fink 1, U Eickenbusch 1, A Fischer 1
  • 1SCIVIAS-Krankenhaus St. Josef - Frauenklinik; Rekonstruktives Beckenbodenzentrum Rüdesheim, Rüdesheim

Einleitung: Transobturatorisch implantierte Bänder vermeiden den Weg durchs Cavum retzii

Fragestellung: Gibt es intra- und postoperative Komplikationen beim Einsetzen der Bänder über den transobturatorischen Zugangsweg.

Methode: Wir untersuchten 126 Patientinnen die mit der Serasis TO®- Technik konsekutiv ab 2004 operiert wurden anhand der Operationsberichte, der Krankenakte und von klinischen Visiten. Zur Erlangung von Langzeitdaten hinsichtlich von Missempfindungen und Schmerzen wurden Patientinnen mittels Fragebogen, nach im Mittel 2,5 Jahren, postoperativ untersucht. Eine Literaturecherche vergleicht die Ergebnisse mit den eigenen Daten.

Ergebnis: Keine Blasenläsion oder Darmläsion wurde intra oder postoperativ festgestellt. Es trat keine Blutung größer 50ml auf. Postoperative Schmerzen traten als muskelkaterartige Schmerzen auf und verschwanden alle in den ersten Tagen nach der Operation. Missempfindungen und Schmerzen wurden keine angegeben. Die subjektive Kontinenzrate lag bei 80%. In der Literatur sind Einzelfälle schwerer Komplikationen nach transobturatorischer Bandeinlage beschrieben.

Diskussion: Die postoperativ beschriebenen muskelkaterartigen Schmerzen könnten neben der Reizung ubiquitär vorkommender nozizeptiver Rezeptoren auch lagerungsbedingt sein. Das im Vergleich zur Literatur keine Entzündungen oder Schmerzen und Missempfindungen auch nach 2,5 Jahren der Nachbeobachtung auftraten, könnte u.a. mit der angewandten Technik und dem verwendeten Material in Zusammenhang stehen.