Sind DC-SIGN+ dendritische Zellen für die feto-maternale Toleranz bei der Intra- und Extrauteringravidität von Bedeutung? – Dendritische Zellen bei Intra-und Extrauteringravidität

Bei der Intrauteringravidität (IUG) sind unreife DC-SIGN+ dendritische Zellen beschrieben, die überwiegend den Monozytenmarker CD14 tragen und deren Kooperation mit NK-Zellen für die Entwicklung der feto-maternalen Toleranz von Bedeutung ist.

Fragestellung: Sind DC-SIGN+ dendritische Zellen bei der Tubargravidität (TG) nachweisbar, obwohl dort NK-Zellen fehlen?

Methode: 7 Präparate von Abruptiones einer normalen IUG der 5.–9. SSW und 10 einer dopplersonografisch vitalen Tubargravidität wurden in Serienschnitten mit folgenden Antikörpern untersucht: 1) Cytokeratin 7 (Definition der Invasionszone), 2) DC-SIGN (unreife dendritische Zellen) allein und 3) exemplarisch in Doppelmarkierung mit CD14 (Monozyten). Die quantitative Auswertung erfolgte durch 2 Untersucher unabhängig voneinander in jeweils 5 flächenmäßig definierten Arealen der Invasionszone mit dem non-parametrischen two-tailed t-Test (Signifikanz bei p<0,05).

Ergebnisse: Die Anzahl der DC-SIGN+ Zellen ist bei der IUG und der vitalen TG vergleichbar (57 bzw. 47/mm², p=0,4908). Von den DC-SIGN+ dendritischen Zellen sind bei der IUG 67% zugleich CD14+, bei der vitalen TG 85%.

Schlussfolgerung: Bei den DC-SIGN+ dendritischen Zellen handelt es sich bei IUG und TG überwiegend um CD14+ makrophagenartige Übergangsstadien. Das fast gleiche Verteilungsmuster an der Implantationsstelle von IUG und vitaler TG weist auf ihre Bedeutung für die maternale Toleranz in beiden Fällen hin. Bei der TG kommen jedoch NK-Zellen nicht als Interaktionspartner für die DC-SIGN+ Zellen in Frage. Mit welchen Zellen die unreife dendritische Zelle in der TG interagiert ist noch zu klären.

Dendritische Zellen - Extrauteringravidität - Intrauteringravidität - feto-maternale Toleranz