Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_02_22
DOI: 10.1055/s-0028-1088903

Ergebnisse von 70 Endometriumablationen als Standardtherapie dysfunktioneller Blutungen an einem Krankenhaus der Maximalversorgung – Patientinnenfragebogen nach Endometriumablation: Psychologische u. somatische Folgen geringerer Regelblutung bei Gebärmuttererhalt

M Engel 1, T Finger 1, M Aydogdu 1
  • 1Frauenklinik am Klinikum Bremen-Nord gGmbH, Bremen

Die Endometriumablation ist inzwischen eine etablierte Methode zur Behandlung der dysfunktionellen vaginalen Blutung für Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch. Bei der Goldnetz-Endometriumablation wird die Gebärmutterschleimhaut mittels Hochfrequenzstrom ohne hormonelle Vorbehandlung und zyklusunabhängig verödet.

Ziel dieses Vortrags ist zum einen die Evaluation der in der Herstellerbroschüre angegebenen Erfolgsrate von 98% nach 1 Jahr im Rahmen eines klinischen Routinebetriebs. Die Auswertung erfolgte anhand eines Patientinnenfragebogens und durch Aktenstudium. Dabei spielten Faktoren wie unterschiedliche Operateure, erweiterte Operationsindikation, Wunsch des Niedergelassenen oder der Patientin nach Organerhalt und auch abrechnungstechnische Ergebnisse eine Rolle. Es wird untersucht, wer das finanzielle Risiko des teuren Einmalmaterials trägt und ob alle Krankenkassen die ambulante Behandlung bezahlen. Weiterhin werden neben den organischen Veränderungen v.a. die psychologischen Aspekte untersucht. Dazu gehören unter anderem Selbstbild, Frauenbild und Sexualität. Dies war bisher nur unzulänglich geschehen.

Nachdem vor 3 Jahren zunächst auf wahlleistungsärztlicher Ebene erste Erfahrungen mit der neuen Methode gesammelt wurden, wird die Endometriumablation mit dem Goldnetz nach kurzfristig erfolgter stationärer Abrechnung im DRG-System seit 8 Monaten regelmäßig ambulant durchgeführt und mit den Krankenkassen abgerechnet. Neu ist die Durchführung bei allen Patientinnen unabhängig von deren Versicherungsstatus, also auch bei allen Kassenpatientinnen. Hier konkurriert diese Methode somit direkt mit der im Krankenhaus häufig bevorzugten und besser vergüteten totalen oder suprazervikalen Hysterektomie.