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DOI: 10.1055/s-0028-1088887
Die Expression von Inhibin-Untereinheiten im plazentaren Gewebe von HIV-infizierten Patientinnen
Fragestellung: Inhibine/Acivine sind dimere Glycoproteine, welche sich aus einer alpha- und eine von zwei beta-Untereinheiten zusammensetzten. Sie besitzen eine funktionelle Bedeutung in der menschlichen Reproduktion sowie in endokrinen Tumoren. Ziel dieser Untersuchungen waren die Bestimmung der Frequenz und Gewebeverteilung von den bekannten Inhibin-Unterienheiten im plazentaren Gewebe von normalen und HIV-infizierten Schwangeren
Methodik: Es wurden insgesamt 27 Patientinnen (20 HIV-Patientinnen und 7 Kontrollen), bei denen in der 38. SS eine primäre Sectio durchgeführt wurde, untersucht. Die Plazenten wurden immunhistochemisch auf die Expression von Inhibin-alpha, -betaA und -betaB analysiert.
Ergebnisse: Die Expression dieser Inhibin-Untereinheiten in Trophoblast- und Syncytotrophoblastzellen war signifikant niedriger in den HIV plazentarem Gewebe im Vergleich zum Normalkollektiv (p<0.001 je Inhibin-Untereinheit).
Schlussfolgerung: Die Expression von Inhibin-alpha, -betaA und -betaB in den Syncytiotrophoblasten und Trophoblasten der Plazenta zum Zeitpunkt der primären Sectio ist bei HIV-positiven signifikant niedriger als bei dem HIV-negativen Kontrollkollektiv. Daraus lässt sich schließen, dass bei HIV-positiven deutlich weniger Inhibine produziert werden. Somit wird wahrscheinlich die Endokrinologie von der antiviralen Therapie, der diese Patientinnen unterzogen werden, bzw. der HIV-Infektion erheblich beeinflusst. Dies könnte die geringere Inzidenz der Entstehung einer Präeklampsie sowie die beobachtete höhere Inzidenz einer Wachstumsretardierung bei HIV-infizierten Patientinnen erklären.
Inhibin-Untereinheiten - HIV - Schwangerschaft - Immunhistochemie