Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_60
DOI: 10.1055/s-0028-1088858

Aurora-A/STK15 als neuer Marker zur Evaluation des Ansprechens einer adjuvanten Therapie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom

M Stumpf 1, S Lassmann 2, M Werner 2, A Hasenburg 3
  • 1Universitäts-Frauenklinik Freiburg, Freiburg
  • 2Pathologisches Institut, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • 3Universitäts-Frauenklinik Freiburg, Freiburg

Ziel: In der vorliegenden Studie wurde die Expression der Kinase Aurora-A/STK15 (AURKA) bei fortgeschrittenen Ovarialkarzinomen bestimmt und deren prognostische Relevanz für das Ansprechen auf eine adjuvanten Chemotherapie untersucht. Studiendesign: Retrospektiv wurden Gewebeproben von 115 Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom durch Mikrodissektion, quantitative rt-PCR und Immunhistochemie auf AURKA Proteinexpression analysiert und mit 28 nicht-neoplastischen Ovarproben verglichen. Bei 37 Proben wurde die AURKA DNA-Menge durch Fluoreszenz in situ Hybridisierung bestimmt. Alle Ergebnisse wurden in Relation zu klinikopathologischen Parametern, dem krankheitsfreien und Gesamtüberleben gesetzt. Ergebnisse: Die Expression von AURKA mRNA war bei Ovarialkarzinomen im Vergleich zu nicht-neoplastischen Ovarproben signifikant erhöht (p<0.001) und korrelierte mit der AURKA Proteinexpression (P=0.0134). Die AURKA Überexpression zeigt bei optimal operierten und mit Carboplatin/Taxol adjuvant chemotherapierten Patienten eine signifikante Assoziation mit einem besserem Gesamtüberleben (N=43, P=0.018). Im Gegensatz dazu war die AURKA Überexpression bei Patientinnen unter nicht-Taxanhaltiger Chemotherapie prädiktiv für ein schlechteres Gesamtüberleben (n=30, P=0.049). Zusammenfassung: AURKA wird von den meisten fortgeschrittenen Ovarialkarzinom überexprimiert. AURKA beeinflusst das Therapieansprechen auf Taxanhaltige und nicht-Taxanhaltige Therapieregime unterschiedlich. Diese Studie gibt neuen Aufschluss über die Expression und den Voraussagewert der AURKA Expression in Ovarialkarzinomen in vivo und stellt AURKA als klinisch relevanten Marker und therapeutisches Ziel vor.