Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_56
DOI: 10.1055/s-0028-1088854

Hemmung des Tumorwachstums mittels intraperitonealer Applikation von Carboplatin im (Mausmodell) zur Ovarialkarzinom-Behandlung

J Dowaji 1, W Rath 1
  • 1Frauenklinik RWTH Aachen, Aachen

Fragestellung:

Die Überlebenszeit von Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom lässt sich um durchschnittlich 16 Monate verlängern, wenn ein Teil der Chemotherapie intraperitoneal verabreicht wird (GOG–172-Studie, NEJM 2006; 354: 34–43).

Um die Frage der Antitumor–Aktivität mittels Carboplatin intraperitoneal zu klären, wurde dieser Versuch bei 6 Wochen alten immuninkompetenten Mäusen mit implantierten Ovarialkarzinomzellen durchgeführt.

Material und Methode:

Es wurden insgesamt 30 Mäuse vom SCID-Typ (mit implantierten Ovarialkarzinomzellen SKOV3ip) in 3 Gruppen aufgeteilt (jeweils 10 Mäuse).

Über einen Zeitraum von 8 Wochen wurden Gruppe I mit Carboplatin und Gruppe II mit Novantron nach vorgegebenem Schema intraperitoneal (ip) behandelt.

  • Gruppe I: Carboplatin ip

  • Gruppe II: Novantron (Mitoxantron) ip

  • Gruppe III: Kontrollgruppe (Karzinomzellen ohne Chemotherapie)

Post mortem wurden alle Mäuse laparotomiert und das Tumorwachstum (Tumorgewicht und Aszitesmenge) evaluiert und histologisch gesichert.

Durch diesen Versuchsaufbau wurde vor allem die Effektivität (Antitumor-Aktivität) des Carboplatins im Vergleich zu Novantron (als Standard-Zytostatikum für die intraperitoneale Therapie) bewertet

Statistische Analyse mittels 3 Faktor Varianzanalyse (signifikant wenn <0.05).

Ergebnisse:

Die intraperitoneale Applikation von Carboplatin zeigte deutliche Antitumor-Aktivität. Die Hemmung des Tumorwachstums (Tumorgewicht und Aszitesmenge) war signifikant höher (p<0.001) in der Carboplatin-Gruppe als in der Novantron-Gruppe in vergleichbarer Toxizität.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse dieses Tierversuchs könnten zur Konzipierung klinischer Studien beitragen.