Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_55
DOI: 10.1055/s-0028-1088853

Was sind die Erwartungen von Pat. mit Ovarial-Ca an die Nachsorge? Finale Ergebnisse einer deutschlandweiten Umfrage an 1040 Pat. – Umfrage an Patientinnen zur Nachsorge beim Ovarialkarzinom

G Oskay-Özcelik 1, A du Bois 2, PA Fasching 3, S Mahner 4, C Liebrich 5, K Münstedt 6, J Sehouli 7
  • 1Abteilung für Gynäkologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 2HSK, Dr. Horst Schmidt Klinik GmbH, Wiesbaden
  • 3Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
  • 4Klinik für Gynäkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • 5Klinikum der Stadt Wolfsburg, Wolfsburg
  • 6Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Gießen, Gießen
  • 7Charité Campus Mitte, KLinik für Gynäkologie, Berlin

Einleitung: In den nat. und internationalen Leitlinien wird eine Nachsorge für Pat. mit Ovarialkarzinom empfohlen. Jedoch existieren bezüglich der Erwartungen und Wünsche der Pat. an die Nachsorge kaum Daten. Aus diesem Grund initiierten wir die erste multizentrische Umfrage in Deutschland zur Evaluation der Pat.-Präferenz.

Methoden: Ein semi-strukturierter Fragebogen als Papierversion mit 15 Fragen zur Nachsorge wurde entwickelt und in einer Pilot-Phase bei 20 Pat. bezüglich der Verständlichkeit und Vollständigkeit überprüft.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 3850 Fragebögen an 170 Zentren verschickt. Zwischen 12/06 und 12/07 gingen Daten von 1.040 Pat. ein. Das mediane Alter lag bei 58J. (Range, 16–87J.). 39% der Pat. befanden sich während der Beantwortung des Fragebogens in der Rezidivsituation. Die Informationen bezüglich der Inhalte und Ziele der Nachsorge erhielten 61% der Pat. nach der Operation, 17% nach Beendigung der Chemotherapie, 8% erst beim ersten Nachsorgetermin und 8% gaben an, zu keinem Zeitpunkt über die Nachsorge informiert worden zu sein. Die Tumormarkerdiagnostik wurde als einer der wichtigsten Untersuchungen (26%) mit der höchsten Angst eingestuft Aus Sicht der Pat. stellt die frühzeitige Diagnose eines Rezidivs und die dadurch erhoffte Verlängerung des Überlebens das Hauptziel in der Nachsorge dar (67%). Insgesamt zeigte sich trotz vielen Verbesserungsvorschlägen, dass die Pat. mit dem Nachsorgemanagement insgesamt zufrieden (80%) sind. Diskussion: Die Ergebnisse dieser weltweit größten Umfrage unterstreichen die Notwendigkeit die Ziele der Nachsorge explizit mit den Pat. frühzeitig zu definieren, um falschen Erwartungen und einer hohen Unzufriedenheit vorzubeugen