Rolle der Lymphonodektomie beim fortgeschrittenem Ovarialkarzinom (OC). Ein Projekt der AGO Studiengruppe – Lymphonodektomie bei fortgeschrittenem Ovarialkarzinom

Hintergrund: Der post-OP Tumorrest ist der stärkste Prognosefaktor beim fortgeschrittenen OC (FIGO IIB-IV). Unklar ist, ob die zusätzliche Lymphonodektomie (LNE) bei Patientinnen mit makroskopischer intraperitonealer Komplettresektion und platin/taxanhaltiger Chemotherapie post-OP einen zusätzlichen Benefit bringt. Eine prospektive multizentrische Studie hatte einen Vorteil bzgl. des progressionsfreien aber nicht des Gesamtüberlebens (OS) gezeigt, wobei in dieser Studie die Mehrzahl der Patientinnen allerdings noch intraabdominalen Resttumor bis 1 cm hatten. Methodik: Explorative uni- und multivariate Analysen des OS der AGO-Metadatenbank mit den Daten von 3 randomisierten Phase III First-line Chemotherapiestudien beim fortgeschrittenen OC (OVAR3, OVAR5, OVAR7), welche von der AGO-OVAR 1995–2001 durchgeführt wurden. Ergebnisse: Eine makroskopische Komplettresektion wurde bei 1003 von 2924 Pat (34%) erreicht. Eine LNE wurde bei 720/1003 Pat (72%) durchgeführt. Die 5-JÜR lag mit LNE bei 67% und bei 56% ohne LNE (log-rank p=0.007). Multivariate Analysen inklusive bekannter Prognosefaktoren (FIGO, Alter, AZ, Grading, Histo-Subtyp) zeigte eine HR von 0.71 (95%CI: 0.55–0.92; p=0.009) zu Gunsten der LNE. Die gleiche Analyse zeigte bei einem postoperativen Tumorrest zwischen 1 und 10mm keinen signifikanten Unterschied. Schlussfolgerung: Unsere explorativen Analysen eines homogen behandelten Patientenkollektivs mit fortgeschrittenem OC zeigten einen signifikanten Einfluss der LNE auf das OS bei Patientinnen mit intraperitonealer Komplettresektion. Die LION-Studie der AGO-OVAR überprüft die Rolle der LNE in einer prospektiv randomisierten Studie.

Lymphonodektomie - Operation - Ovarialkarzinom - Primärtherapie